Österreich

17-Jähriger tot vor Disco: Nur 350 Euro Geldbuße

Heute Redaktion
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Polizei ermittelte nach Tod von Burschen (17) vor Disco.
Polizei ermittelte nach Tod von Burschen (17) vor Disco.
Bild: iStock (Symbol)

Nach dem Tod eines 17-jährigen Burschen, der im Februar leblos vor einer Disco in Vösendorf (Mödling) aufgefunden wurde, kommt es zu keinem Strafprozess.

Der Tod eines 17-Jährigen, der in der Nacht auf den 12. Februar 2017 leblos vor einer Diskothek in Vösendorf gefunden wurde, wird vermutlich nicht strafgerichtlich aufgearbeitet. Die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt hat einem 19 Jahre alten Burschen, der dem um zwei Jahre Jüngeren einen Faustschlag verpasst hatte, eine diversionelle Erledigung angeboten.

Falls der Lehrling 350 Euro bezahlt, erspart er sich einen Prozess, eine allfällige Verurteilung und eine Vorstrafe.

Empörung über Justiz

Ursprünglich war gegen den Lehrling wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang ermittelt worden. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten klärte jedoch in weiterer Folge, dass der Faustschlag nicht kausal für den Todeseintritt war.

Demnach starb der 17-Jährige an einem akuten Atemnotanfall, der zu Atem- und Kreislaufversagen führte. Der Jugendliche litt seit längerem an chronischem Asthma, außerdem war er zum Todeszeitpunkt stark alkoholisiert.

Bei den Hinterbliebenen sorgt das Vorgehen der Anklagebehörde für Empörung. Philipp Wolm, der Rechtsvertreter der Angehörigen, will dieses Vorgehen jetzt von der Oberstaatsanwaltschaft Wien überprüfen lassen. (wes)

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