Österreich

Neue Bim-Linie verbindet Simmering und Favoriten

Heute Redaktion
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Heute wurden die Pläne für die neue Straßenbahnlinie 11 präsentiert: Die Linie wird ab Mitte 2019 zwischen Kaiserebersdorf und Otto-Probst-Platz fahren. Nicht dabei: Der Simmeringer Bezirks-Chef Paul Stadler (FP).

Simmering und Favoriten bekommen eine neue Straßenbahnlinie: Der 11er wird ab etwa Mitte 2019 Kaiserebersdorf (Simmering) mit dem Otto-Probst-Platz (Favoriten) verbinden. "Der Ausbau des Straßenbahnnetzes in Wien ist uns ein wichtiges Anliegen. Die neue Linie 11 ist der nächste Schritt dazu. Mit dieser Lösung profitieren gleich zwei Außenbezirke", so Rüdiger Maresch, Verkehrssprecher der Grünen, bei der Präsentation der Pläne. Der Baubeginn ist mit den Arbeiten an der Umkehrschleife Kaiserebersdorf bereits erfolgt, die Gesamtkosten belaufen sich auf sieben bis neun Millionen Euro.

Die neue Linie 11 übernimmt dabei große Streckenteile der Linie 6, und ab dem Reumannplatz ersetzt sie künftig die Linie 67 bis zum Otto-Probst Platz. Ab Herbst 2020 wird die Linie 11 dann entlang der Neilreichgasse bis zur Quellenstraße geführt. "Für die Favoritner bringt die neue Lösung Vorteile: Jene Fahrgäste, die bislang mit der Linie 67 am Reumannplatz aussteigen mussten, haben künftig eine direkte Anbindung nach Simmering und zur U3", erklärte Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten.

Bessere Anbindung für Kaiserebersdorf

Auch dem Wunsch vieler Simmeringer, Kaiserebersdorf besser an das Öffi-Netz anzubinden, wird Rechnung getragen: Derzeit fährt nur der 6er bis nach Kaiserebersdorf, der 71er bis zum 3. Tor des Zentralfriedhofes. In Zukunft werden sowohl die neue Linie 11 als auch die Linie 71 bis nach Kaiserebersdorf geführt.

Die Linie 6 wiederum endet künftig in Favoriten. Sie bekommt einen neuen Streckenabschnitt (zwei bis drei Stationen) und erschließt mittels Umkehrschleife im Bereich Absberg- und Puchsbaumgasse sowie Quellenstraße das Stadt-Entwicklungsgebiet "Kreta-Grätzl". "Für die Linie 6 bringt die Verlängerung der Linie 11 zusätzliche Entlastung. Im stark frequentierten Streckenabschnitt im Bereich Quellenstraße-Reumannplatz-Absberggasse stehen den Fahrgästen künftig zwei Linien und damit mehr Kapazitäten zur Verfügung", erklärte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

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Ursprünglicher Plan wurde revidiert

Ursprünglich war geplant, die Linie 11 bei der U3-Station Enkplatz enden zu lassen. Dafür wäre allerdings eine neue Umkehrschleife notwendig gewesen: "Im Laufe der Planungen hat sich die Umsetzung der Umkehrschleife als sehr schwierig herausgestellt. Zudem haben wir gemeinsam mit den Grünen beschlossen, die Kreta-Siedlung mit der Straßenbahn besser zu erschließen", meinte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SP).

Interessantes Detail: Der Simmeringer Bezirks-Chef Paul Stadler (FP) wurde nicht zur Präsentation der Pläne eingeladen. Stadler hatte sich im Vorfeld vehement gegen eine Umkehrschleife am Enkplatz (Kostenpunkt: rund 1,5 Millionen Euro) ausgesprochen. "Heute" erreichte den Bezirksvorsteher per Telefon in Wels: "Ich wusste bis jetzt nichts von den neuen Plänen. Wenn es stimmt, dass die Umkehrschleife am Enkplatz nicht kommt, dann haben wir schon Einiges erreicht", so Stadler.



(cz)