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Lautstark Hymne singen – oder ab ins Gefängnis

Heute Redaktion
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Philippinos bei einer Veranstaltung mit Präsident Rodrigo Duterte.
Philippinos bei einer Veranstaltung mit Präsident Rodrigo Duterte.
Bild: Reuters

Das philippinische Unterhaus hat ein Gesetz verabschiedet, dass die Bevölkerung verpflichtet, bei der Hymne aufzustehen und enthusiastisch mitzusingen.

Hierzulande müssen sich höchstens Fußballer die Diskussion gefallen lassen, ob sie bei der Nationalhymne mitsingen müssen oder nicht. Auf den Philippinen wird jetzt jeder Bürger dazu gesetzlich verpflichtet.

Wer nicht "mit Inbrunst" dabei ist, muss mit einer Strafe von bis zu 1.800 Euro oder einem Jahr Gefängnis rechnen – und wird namentlich in einer Zeitung an den Pranger gestellt.

Außerdem ist es verboten, die Hymne "Lupang Hinirang" mit einer anderen Version als der offiziellen Musik zu spielen; jegliche Aktion, die "Verachtung, Schmach oder Spott" auf die sie zieht, wird ebenfalls bestraft.

Sobald die erste Note erklingt, müssen alle Philippinos aufstehen und die Hand aufs Herz legen, andernfalls gibt es Konsequenzen. Die Kinos im Land spielen zum Beispiel vor Beginn jedes Films die Hymne, doch im Dunkeln bleiben viele Menschen sitzen – ein Dorn im Auge der Politiker, die das Gesetz entworfen haben.

Außerdem müssen Schulen jetzt dafür sorgen, dass ihre Schüler den Text auswendig lernen. Das Unterhaus im Parlament hat das Gesetz bereits verabschiedet, das Oberhaus wird erwartungsgemäß folgen.

(jm)

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