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Er trieb Teenager über Social Media in den Suizid

Heute Redaktion
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Der 21-jährige Filipp Budeikin soll in mehrere Online-Gruppen bis zu 16 Teenager zum Selbstmord ermutigt haben. Er habe damit "die Gesellschaft reinigen" wollen, sagt er.

Drei Jahre lang – von 2013 bis 2016 – sorgten Gruppen auf dem russischen sozialen Netzwerk VKontakte für Schrecken. Darin wurden Jugendliche zu immer extremeren Aufgaben angestiftet und zuletzt zum Selbstmord ermutigt. Das "Spiel" wurde nach dem Gruppenbild, einem blauen Wal, schlicht "Blue Whale" genannt.

Im Februar nahmen die russischen Ermittler schließlich einen Mitarbeiter des sozialen Netzwerks fest. Der 21-jährige Filipp Budeikin soll die Gruppen gestartet und mit Komplizen gezielt Jagd auf psychologisch beeinflussbare Jugendliche gemacht haben.

Für Opfer nur Verachtung

Seine Taten gab er offenbar freimütig zu. Für seine Opfer hat er nichts als Verachtung übrig. Sie seien "biologischer Abfall", denn "sie wollten ja sterben", so der 21-Jährige. Er habe "die Gesellschaft reinigen" wollen.

Das "Spiel" bestand darin, im Verlauf von 50 Tagen verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Diese beinhalteten anfangs harmlose Dinge wie Horrorfilme anzuschauen oder mitten in der Nacht aufzuwachen, werden jedoch immer extremer. Irgendwann verlangten die Gruppenadministratoren von den Jugendlichen, dass sie Tiere töten, sich selbst verletzen und am letzten Tag schließlich, dass sie Selbstmord begehen.

Dunkelziffer?

16 Teenager sollen dem Aufruf gefolgt sein. Die meisten waren junge Mädchen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Die Behörden befürchten, dass aber noch viele weitere Selbstmorde von Teenagern damit zusammenhängen könnten.

Budeikin sitzt inzwischen in St. Petersburg in Haft. Doch viele der Selbstmord-Gruppen sind weiterhin aktiv.

(hos)