Politik

Gusenbauer wettert gegen "mediales Kesseltreiben"

Heute Redaktion
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Alfred Gusenbauer glaubt nicht, dass er zur Belastung für die SPÖ werden könnte.
Alfred Gusenbauer glaubt nicht, dass er zur Belastung für die SPÖ werden könnte.
Bild: Helmut Graf

Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer wehrt sich gegen Kritik: Er sei nur ein gesetzestreuer Steuerzahler und Unternehmer. Natürlich schade er der SPÖ nicht.

Heute: Ihre Person steht derzeit im Zentrum medialer Kritik, sie werden als Hemmschuh für die SPÖ und ihren Wahlkampf bezeichnet. Wie reagieren Sie darauf?

Alfred Gusenbauer: Da werden triefende Unwahrheiten verbreitet. Die Fakten interessieren manche Journalisten überhaupt nicht, sondern sie zeichnen unbeirrt von der Realität ein falsches Bild von mir. In dieser von ihnen geschaffenen Realität soll ich für SPÖ schädlich sein. Dieses falsche Bild dient dann als Anlass für das mediale Kesseltreiben gegen mich.

Außerdem bin ich nicht Teil des Wahlkampfteams der SPÖ, ich habe keine Funktion dort.

Heute: Ihre geschäftlichen Aktivitäten seien nicht mit sozialdemokratischen Werten vereinbar, lautet ein weiterer Kritikpunkt.



Gusenbauer: Das ist völlig falsch. Erstens bewege ich mich auf fester rechtlicher Grundlage. Für vieles was mir unterschoben wird, bin ich weder zuständig, noch verantwortlich oder sonst etwas. Ich bin einfach ein gesetzestreuer österreichischer Steuerzahler. Punkt. Was daran nicht mit sozialdemokratischen Werten vereinbar sein soll, weiß ich nicht.

Heute: Ihnen wird Ihr Erfolg vorgeworfen. Kann man als Sozialdemokrat wirtschaftlich zu erfolgreich sein?



Gusenbauer: Ich arbeite viel und bin permanent rund um die Welt unterwegs. Ich versuche, meiner Tätigkeit als Kaufmann, Investor und Aufsichtsrat nachzukommen. Das bringt zwar einen gewissen Ertrag, aber im Vergleich zu dem, was bei wirklich erfolgreichen Unternehmern zu Buche schlägt, ist das alles bescheiden. Manche Kritiker haben ein anderes Problem: Schon als ich damals Bundeskanzler geworden bin, war es für sie ein ungerechtfertigter Unfall der Geschichte. Dann haben sie versucht, mich abzuschießen. Als das gelungen war, bin ich aber zur allgemeinen Überraschung nicht in Sack und Asche durch die Gegend gewandert. Sondern ich habe ein neues Leben aufgebaut, das nicht ganz unerfolgreich ist. Das passt natürlich in das selbstgeschaffene Bild einiger Journalisten überhaupt nicht hinein.

Heute: Glauben Sie, dass sie durch Ihre Erfolge zur Belastung für die SPÖ werden könnten?



Gusenbauer: Nein. Es gibt viele sozialdemokratische Unternehmer, die bedeutend erfolgreicher sind als ich. Und ich gratuliere ihnen dazu.

(GP)

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