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Ljubicic: "Mit Drohungen muss ich jetzt leben"

Rapid-Youngster Dejan Ljubicic spricht über seinen Eklat in Bosnien: Wie es zum Vandalenakt kam und wie er jetzt in Wien mit Anfeindungen umgeht.

Heute Redaktion
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Überwachungsvideos zeigen, wie Rapids Jungstar Dejan Ljubicic im Urlaub in Bosnien um 5.25 Uhr in der Früh eine Glasflasche auf die Außenwand einer Moschee warf. "Ich weiß, das schaut dumm aus", gesteht der 20-Jährige im Interview mit der "Krone". "Wir waren auf der Suche nach einer Bäckerei, wollten noch etwas essen. Ganz ehrlich, mir war nicht bewusst, dass es eine Moschee ist. Das war einfach ein Blackout."

Ljubicic erzählt, dass ihm das Ausmaß der dummen Aktion bewusst wurde, als ihn die Polizei damit konfrontierte. Als das Verhör beendet war, fuhr er sofort zur Moschee und entschuldigte sich persönlich beim Imam. "Wir haben den kleinen Sachschaden bezahlt und eine Spende geleistet", berichtet der Mittelfeldspieler. "Das wurde akzeptiert, daher gab es keine Anzeige."

"Ich respektiere jede Religion"

Ein religiöses Motiv hinter der Tat streitet er vehement ab. "Das wäre ein Wahnsinn, kann ich aber abstreiten. Ich respektiere jede Religion", betont er. "Ich bin mit vielen Moslems aufgewachsen, jetzt befreundet. Der Glaube, egal welcher Religion, ist mir als Christ auch extrem wichtig."

Zurück in Wien ist Ljubicic jetzt Anfeindungen ausgesetzt. "Die gibt es leider schon per Anrufen oder SMS. Mit all den Drohungen muss ich jetzt leben. Ich habe auch die Polizei informiert, versuche, das auszublenden", erklärt er. "Deshalb habe ich keine Angst. Ich kann mich ja nur entschuldigen."

(red.)