Politik

Strengere EU-Vorgaben für E-Zigaretten und Liquids

Seit 20. Mai dürfen in der EU nur noch "Dampfer" verkauft werden, die der EU-Tabakproduktrichtlinie 2 (TPD2) entsprechen.

Heute Redaktion
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E-Zigarette
E-Zigarette
Bild: Nimis69

Seit dem 20. Mai setzt der Handel die Vorgaben der EU-Tabakproduktionsrichtlinie um, bis dahin müssen Händler alte Produkte (ohne Rabatte) loswerden. Das führt zu wichtigen Änderungen:

–Die neuen Vorgaben sehen zum Beispiel geringere Nikotin-Dosierung in Liquids vor.

–Auch ihr Verkauf soll eingeschränkt werden, also nur noch in kleineren Einheiten von zehn Millilitern erlaubt sein. –Die Produkte enthalten weniger Nikotin. Die Liquids, die in den E-Zigaretten verdampfen, dürfen maximal 20 Milligramm Nikotin pro Milliliter enthalten.

–Zusatzstoffe, die gesundheitlichen Nutzen versprechen, wie Vitamine oder Koffein, dürfen nicht mehr als gesundheitsfördernd beworben werden, was in Österreich bisher keine Rolle spielte.

Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, können sich an die Helpline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen unter 01/504 8000 wenden. Hier werden ihnen speziell ausgebildete GesundheitspsychologInnen in ihrer Wohnumgebung empfohlen, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen können.

–Die Packungen enthalten dann auch umfangreichere Informationen zu den Risiken von E-Zigaretten. Denn auch wenn diese weniger schädlich sein sollen als die Tabakalternative, birgt das enthaltene Nikotin Gesundheitsrisiken.

–Darüber hinaus werden viele bisher erlaubte Zusatzstoffe verboten – darunter auch Duft- und Aromastoffe.

–Außerdem sollen Zusatzstoffe wie Koffein oder Vitamine für E-Zigaretten verboten werden. Das gilt ebenso für selbst gedrehte Zigaretten.

–Aromen sind im Tabak aus dem Beutel künftig verboten, genauso wie Filter, die mit Zusätzen behandelt worden sind. Menthol-Zigaretten werden aber erst 2020 vom Markt genommen.

Experten warnen schon lange

Rund um die E-Zigarette gab es immer wieder verschiedenste Warnungen durch Gesundheitsexperten: E-Zigaretten seien alles andere als ungefährlich, die Produkte seien ein gefährlicher Chemikaliencocktail.

Viele Flüssigkeiten für E-Zigaretten enthalten laut Studie Aromastoffe, die die Atemwege angreifen. Schon bei normalem Gebrauch können die Konsumenten solche Stoffe in Mengen aufnehmen, die die empfohlenen Höchstwerte um das Doppelte überschreiten, berichteten Forscher der Portland State University (US-Staat Oregon). Im Fachblatt "Tobacco Control" forderten sie, Hersteller dazu zu verpflichten, die Inhaltsstoffe auf ihren Produkten zu nennen und für bestimmte Substanzen eine Höchstgrenze festzulegen.

Während beim Rauchen gewöhnlicher Zigaretten die Inhaltsstoffe verbrannt werden, wird in der E-Zigarette das Liquid lediglich verdampft. Der Geschmack kommt von Aromastoffen, von denen es zahllose Geschmacksrichtungen gibt - von Ananas über Eierlikör und Minze bis Zuckerwatte. Die Hauptbestandteile sind Propylenglycol, das ist im Prinzip ein Erdölprodukt, Aromastoffe und Nikotin. Interessant: Die Hersteller von Propylenglycol warnen selbst auf ihren Sicherheitsblättern davor, die Dämpfe einzuatmen, die beim Erhitzen des Produkts entstehen.

Verband ärgert sich

Der Verband der Fachhändler zur Förderung der elektrischen Dampfgeräte (VFFED) kündigte Rechtsmittel an: "Der VFFED wird nicht nur auch weiterhin vehement mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmittel gegen diesen Überregulierungswahn vorgehen, sondern auch ein Hauptaugenmerk darauf richten, wie sich die kommenden Wahlen entwickeln werden", heißt es in einer Aussendung.

Mehr als 250.000 Dampfer seien auch Wähler – "das sollten die Parteien keinesfalls außer Acht lassen", warnt VFFED-Chef Thomas Baburek. Der Verband werde sich "klar gegen jede künftige Gefahr weiterer Überregulierungen aussprechen und zuletzt auch eine klare Wahlempfehlung abgeben", so Baburek.

(red)