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Rechte hielten diese Bussitze für Burka-Frauen

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Tausende Rechte aus Norwegen haben das Bild in der Facebook-Gruppe "Fedrelandet viktigst" ("Vaterland zuerst") gesehen – und sind ausgeflippt.

Was sehen Sie auf dem Foto oben? Sechs Bussitze, oder?

Fremdenhass treibt manchmal seltsame Blüten. Mitglieder der norwegischen Facebook-Gruppe "Fedrelandet viktigst" (Vaterland zuerst) sahen in dem Bild etwas anderes: In der Community löste es eine wutentbrannte Debatte über Burka-Frauen aus. "Schmeißt sie aus dem Land, das könnten Terroristen sein. Es ist beängstigend", so ein Eintrag auf deren Facebook-Profil.

Das Foto hat der Norweger Johan Slattavik mit der Beschreibung "Was denken die Leute darüber" in die Gruppe gepostet. "Ich wollte mal schauen, was passiert. Dann hatte ich einen ordentlichen Lachanfall", sagt der Mann gegenüber dem "Independent".

Pia Kjærsgaard legte im September 2012 den Vorsitz der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei nieder, ihre Gegner jubelten. Und ihre Unterstützer trauerten. Das Land war gespalten. Die 68-Jährige hat eine ganze politische Karriere auf dieser Fähigkeit zu spalten aufgebaut.

Die 1946 geborene Kjærsgaard ist gelernte Haushaltshilfe. In den Siebzigerjahren begann sie, Leserbriefe zu schreiben, und trat schließlich der Fortschrittspartei bei, einer populistischen Partei, die sich vor allem für Steuersenkungen einsetzte. Bereits dort stellte sie ihr Talent zur Spaltung unter Beweis: 1995 trat sie aus und gründete die Dänische Volkspartei, welche die Fortschrittspartei bald verdrängte. Unter Kjærsgaard rückten die Populisten nach rechts. Sie gab der Partei die nationalistische, EU- und ausländerfeindliche Prägung, für die sie bis heute berüchtigt ist. Mit ihr zog auch ein rauer Ton in die dänische Politik ein. So bezeichnete sie während der Karikaturenkrise 2006 Vertreter einer muslimischen Gemeinde als "Landesverräter" und "Unkrautsamen, die über unsere Grenzen geweht sind".

Jetzt lacht das ganze Internet über diese rechte Gruppe, das Bild geht viral.

Ein anderer User teilte die Kommentare auf einer öffentlichen Seite. "Ich bin schockiert über den Hass und die Fremdenfeindlichkeit."

(red)

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