Wirtschaft

Milliardendeal: LG-Konzern kauft ZKW aus Wieselburg

Für Südkoreas Elektronik-Riesen LG ist die Übernahme der größte Deal der Firmengeschichte. ZKW stellt Scheinwerfer her.

Heute Redaktion
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Lange wurde spekuliert, jetzt ist es fix. "Ja, wir werden eine Partnerschaft mit LG Electronics eingehen", bestätigte Roland Wöss, Vizepräsident des Wieselburger Licht- und Elektroniksystem-Spezialisten ZKW, den Milliardendeal gegenüber "Heute". Für den Ausbau seines Geschäfts mit Autoteilen übernimmt der südkoreanische Elektronikriese um mehr als 1,1 Milliarden Euro das gesamte Unternehmen ZKW. Dass LG an ZKW (vormals "Zizala Karl Wien") interessiert war, ist schon seit Monaten bekannt.

Größte Übernahme

Die ZKW-Übernahme sei der bisher größte Übernahmedeal in der Firmengeschichte, so der Konzern LG nach der Zustimmung der Transaktion durch den Verwaltungsrat. LG Electronics erwirbt 70 Prozent an der ZKW Group (Wieselburg), die Muttergesellschaft LG Corp. die restlichen 30 Prozent. LG ist auch ein führender Hersteller von Smartphones und Haushaltsgeräten.

Innovationen

Das Beleuchtungsgeschäft von ZKW, das sich auf Teile für Premium-Autos von BMW, Audi, Rolls Royce und Mercedes konzentriere, werde eine viel größere Marktpräsenz durch das globale Verkaufsnetz von LG haben, hieß es. "ZKWs Angebote werden das wachsenden Geschäft mit Autoteilen von LG ergänzen." Außerdem baut ZKW auch Lichtsysteme für Lkws von Scania, Volvo oder Freightliner.

Die Südkoreaner kündigten an, zusammen mit ZKW "intelligente Beleuchtungslösungen" zu entwickeln, die dank Sensoren und Fahrzeugkameras auch Informationen und Warnungen auf der Straße anzeigen können. Das Lichtsystem der Zukunft solle "sehen, warnen und kommunizieren können", erklärte ZKW-Chef Oliver Schubert in Wien. Er setzt sich hohe Ziele: Gemeinsam mit LG wolle ZKW "weltweit die Führungsrolle in der automobilen Lichttechnik" übernehmen.

Tatsächlich blickt ZKW in eine rosige Zukunft. Die österreichischen Werke in Wieselburg und Wr. Neustadt würden die nächsten drei Jahre unter Vollauslastung laufen, so Schubert, der mit Wachstumsraten von runden 15 Prozent rechnet. Wichtig sei, die Marke und Arbeitsweise von ZKW künftig nicht zu verändern.

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Arbeitsplatzkultur



LG verpflichte sich, die Autonomie von ZKW und die Arbeitsplatzkultur für die Beschäftigten zu erhalten. "Für die Produktion in Österreich wird sich zumindest für die nächsten fünf Jahre nichts ändern," versicherte Jin-Yong Kim, der Vizepräsident der Fahrzeugkomponenten-Abteilung von LG vor der Presse in Wien. Auch das Management bleibt die nächsten fünf Jahre unverändert, betonte Schubert.

ZKW hat Standorte in Österreich, der Slowakei, in Tschechien, China, Indien, Mexiko und den USA.

Rekordjahr für ZKW

Die ZKW Unternehmensgruppe schloss mit 2017 ein Rekordjahr ab. Das Unternehmen konnte seinen konsolidierten Konzernumsatz auf mehr als 1,2 Milliarden Euro erhöhen. Das entspricht einer Steigerung von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig wuchs der Personalstand der Unternehmensgruppe von rund 7.500 im Jahr 2016 auf 9.000 Mitarbeiter zum Ende 2017 an.

(GP)