Österreich

2-fache Provision wegen 1 Tag: Makler zockt Frau ab

Heute Redaktion
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Aimee S. (22) musste blechen - der Makler hatte getrickst.
Aimee S. (22) musste blechen - der Makler hatte getrickst.
Bild: privat, Fotolia

Endlich eine Wohnung gefunden, dann vom Makler über den Tisch gezogen: Aimee Simek (22) zahlte 920 statt 460 € Provision. Sie wandte sich an die AK.

Eiskalt abgezockt wurde Aimee Simek: Die angehende Medienkauffrau hatte dringend eine Wohnung in St. Pölten gesucht, das Mini-Apartment (42 Quadratmeter) für 460 € im Monat entpuppte sich als Mega-Kostenfalle.

Neben 2.100 € Kaution (ohne Küche, Möbel und Warmwasser) musste die 22-Jährige 920 Euro Vermittler-Provision abdrücken. Das Maklerbüro hatte die Vertragslaufzeit von 1. August 2016 bis 1. August 2019 ausgestellt und somit die Laufzeit raffiniert auf drei Jahre und einen Tag gestreckt.

Erst jetzt, als Aimee auch noch die Kanalarbeiten in der Betriebskosten-Abrechnung dreifach verrechnet bekam (sogar für Juni 2016), reichte die 22-Jährige Beschwerde bei der Arbeiterkammer ein.

Miete und Provision: Das hat sich seit 1.9. 2010 geändert

Nur noch 2 statt 3 Bruttomonats-Mieten darf die Provision bei jenen betragen, die unbefristete oder auf über drei Jahre befristete Mietverträge haben

Nur noch 1 statt 2 Bruttomonatsmieten bei jenen, die auf drei oder weniger Jahre befristete Mitverträge haben.

Zusätzlich zur Senkung der Provision für den normalen Makler wurde auch die Provision für makelnde Hausverwalter gesenkt. Sie dürfen nur mehr 1 Bruttomonatsmiete verlangen. Bei auf drei Jahre und kürzer befristeten Mietverträgen dürfen Hausverwalter nur mehr 1/2 Bruttomonatsmiete verlangen.

Dort wurde sie aufgeklärt: "Bei befristeten Mietverträgen bis zu drei Jahren gilt eine Monatsmiete Provision, darüber zwei Mieten. 460 € Mehrkosten wegen einem Tag – eine solche Praxis ist sofort abzustellen", so AKNÖ-Chef Markus Wieser.

"Leistbarer Wohnraum ist ohnehin schon schwer zu finden. Es kann nicht sein, dass Menschen dann auch noch Tricks zum Opfer fallen, wenn sie einen Mietvertrag eingehen", so AKNÖ-Präsident Markus Wieser weiter.

Wer glaubt, von einem Makler oder Vermieter ungerecht behandelt worden zu sein, solle umgehend Kontakt zur Arbeiterkammer NÖ aufnehmen, bietet Markus Wieser an.



(Lie)