Österreich

Tipps von Personal: Bande räumt Häuser aus

Heute Redaktion
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Zwei der Angeklagten, im Hintergrund das Kremser Landesgericht.
Zwei der Angeklagten, im Hintergrund das Kremser Landesgericht.
Bild: Fritz Schaler, privat

Organisiertes Bandenwesen mitten in NÖ: Drei Rumänen stiegen nur in Häuser von „G'stopften" ein. Die Tipps kamen von einem Versicherungsmakler und Kellnerinnen.

Ein Makler, zwei Kellnerinnen (22, 26) und einige Hilfsarbeiter (die in den Häusern der Opfer kurz als Putzfrau oder Gärtner gearbeitet hatten) lockerten gegen schnelles Geld ihre Zungen und sagten präzise, bei welchen Kunden bzw. Lokalgästen viel zu holen wäre.

So ist es auch zu erklären, dass das Trio bei den Coups in NÖ (Traismauer, Großmeiseldorf, Altenberg, Stein, Bez. Amstetten, St. Pölten) und OÖ (Linz, Ried) stets fette Beute gemacht hatte – etwa 48.000 € in bar, Schmuck um 30.000 € an nur einem der zwölf Tatorte. Bei einer Schlägerei vor einem Nachtclub in Krems (Anm.: mit einem Schwerverletzten) wurde das Trio gefilmt, bei den Ermittlungen kamen die Einbrüche ans Licht.



Hohe Strafen

Vor Gericht in Krems beschuldigten sich die neun Angeklagten gegenseitig. Ein Angeklagter zum anderen: "Ich bereue den Tag, an dem ich dieses Individuum kennengelernt habe. Er soll einmal ein Mann sein und die Wahrheit sagen." Für die kleinen Zundgeber, darunter die beiden Gastro-Damen, setzte es bedingte Haftstrafen, der wichtigste Tippgeber bekam eine teilbedingte Haftstrafe, die zwei Haupttäter (30, 35) fassten je vier Jahre Haft aus (nicht rechtskräftig).

Und: Für die Schläge muss das Trio im Februar nochmal auf die Anklagebank. Ein Prügler wegen schwerer Körperverletzung, zwei Schläger wegen Mordversuchs (Anm.: Sie traten auf das am Boden liegende Opfer immer wieder ein). Übrigens: Eine der Kellnerinnen hat ihren Job in einem Kaffeehaus in der Wachau nach wie vor. (Lie)