Merkel pfeift in Saudi-Arabien aufs Kopftuch

Die deutsche Kanzlerin bereist derzeit die arabische Halbinsel. In Saudi-Arabien verzichtete Merkel entgegen saudischer Gesetze auf das tragen des Kopftuches.

Kanzlerin Angela Merkel trotzt der Kopftuch-Pflicht in Saudi-Arabien und trug bei ihrem Besuch am Sonntag weder Hijab noch einen langen Mantel. Die deutsche Kanzlerin ist darin nicht allein. Auch ihre britische Amtskollegin Theresa May verzichtete bei ihrem Staatsbesuch im arabischen Königreich auf ein Kopftuch.

Mangelnde Akzeptanz als Frau habe sie in Saudi-Arabien noch nicht erlebt, sate Merkel zu Journalisten. König Salman gab zu ihren Ehren ein Bankett. Merkel sprach auch mit Unternehmerinnen, die ihr berichteten, wie stark sich momentan die saudische Gesellschaft verändere. Die Widerstände kämen dabei weniger von der Regierung, sondern mehr von unten.

Shitstorm gegen schwedischen Kopftuch-Ministerinnen

Mitte Februar hatte es einen Shitstorm gegen die schwedische Regierung gegeben. Eine Delegation bestehend aus lauter weiblichen Ministerinnen war zu einem Staatsbesuch in den Iran gereist um dort Wirtschaftsbeziehungen zu knüpfen. Alle Frauen der Delegation hatten damals Kopftuch getragen.

Für viele Frauenrechtlerinnen im Nahen Osten war dies ein Kniefall vor dem Regime in Teheran, insbesondere da eben jene schwedische Regierungsmitglieder zuvor noch den neuen US-Präsidenten Donald Trump wegen frauenfeindlicher Äußerungen als Sexisten verurteilt hatten. (hos)