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Die schönste Corvette von allen

Als Chevrolet 1962 die neue Corvette vorstellte, musste sich mancher europäische Sportwagenbauer warm anziehen.

Heute Redaktion
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Die zweite Generation der Chevrolet Corvette wurde der Weltöffentlichkeit im Spätsommer 1962 erstmals gezeigt. Neben dem Cabrio gab es sie nun auch als Coupé. Als Styling-Clou hatte sich Chefdesigner Bill Mitchell eine geteilte Heckscheibe ausgedacht. Damit und mit dem angedeuteten Steg, der vom Dach bis ins Heck reichte, machte das Coupé dem Übernamen Sting Ray ("Stachelrochen") optisch alle Ehre.

Mit der aerodynamischen Karosserie und Einzeradaufhängungen rundum – Maserati und Ferrari hatten zu dieser Zeit immer noch Autos mit Starrachsen im Angebot – war die Corvette technisch vorne mit dabei.

Neues Design

Das Heck mit den vier Rundleuchten entsprach zwar fast komplett dem des Vorgängermodells C1, alles andere war aber neu. Mit der geteilten Heckscheibe, dem runden Dachaufbau und den Klappscheinwerfern sah der Wagen besonders als Coupé futuristisch und Showcar-mäßig aus.

Allerdings verschwand das doppelte Heckfenster bereits im zweiten Baujahr. Und niemand weinte ihm (damals) eine Träne nach.

Moderne Konstruktion

Unter der Kunststoffhaut der Corvette hatte sich für den neuen Jahrgang einiges getan. Die Hinterräder wurden nun unabhängig an Längs- und Querlenkern mit einer Querblattfeder geführt. Gebremst wurde zwar noch mit Trommeln, aber diese waren immerhin 18 Prozent größer als beim Vorgänger.

Als erster US-Frontmotorwagen überhaupt ruhte bei der Corvette mehr Last auf der Hinter- als auf der Vorderachse. 1.370 kg wurden als Basisgewicht angegeben, gegenüber dem Vorgänger war der Sportwagen mit 4,45 m Länge sogar etwas geschrumpft.

Anfänglich wurden bewährte V8-Motoren mit Leistungen zwischen 250 bis 360 SAE-PS angeboten, mit Vergaser oder Einspritzung. Gekoppelt waren diese mit 3- und 4-Gang-Getrieben oder der Powerglide-Automatik.

Eine echte Schönheit

Man darf die 63er Corvette als Coupé zweifellos als Schönheit bezeichnen. Man kann sich kaum sattsehen an den schwungvollen Formen. Die elegant in das Dach hinein geführten Türen, der sich nach hinten verjüngende Dachaufbau, die gerundeten Kotflügel, die flache Front, der sparsam angebrachte Chrom – alles aus einem Guss. Da verzeiht man sogar die Spielerei mit angedeuteten, aber funktionslosen Lüftungsöffnungen auf der Motorhaube.

Innen setzt sich der positive Eindruck fort. Klassische Rundinstrumente mit eleganter Zeichnung geben zusammengefasst in einem zentralen Armaturenbrett-Cluster vor dem Fahrer Auskunft über Geschwindigkeit, Drehzahl, Wassertemperatur, Öldruck, Ladezustand der Batterie und Benzinstand.

Die rechte Hand fällt direkt auf den runden Knauf der Gangschaltung. Der Rückwärtsgang wird durch einen Zuggriff entriegelt. Auch im Innern gibt es etwas Chrom und elegante Metalloberflächen, die Rundungen des Armaturenbretts vor Fahrer und Beifahrer erinnern an den Vorgänger C1.

Am Lenkrad des Stachelrochens

Problemlos gelangt man durch die weit öffnende Tür in den Innenraum. Exakt rastet der erste Gang ein, auch Kupplungs- und Bremskräfte halten sich in Grenzen. Die Rundumsicht ist deutlich besser als erwartet, der Steg in der Heckscheibe stört viel weniger als gedacht. Einzig die Innenhöhe ist etwas knapp.

Sie fährt sich ganz bequem und locker, die frühe C2-Corvette. Sicherlich könnte man es deutlich schneller angehen, aber dieses Auto überzeugt ja vor allem durch das blendende Aussehen, was soll man da auf Bestzeitenjagd gehen?

Weitere Informationen, viele Bilder, Unterlagen und ein Tonmuster gibt es auf Zwischengas.com.

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