Österreich

Gericht versteigert alten Fernseher von 45-Jähriger

Heute Redaktion
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Kuckuck! Sabine M. (45) fürchtet einen Ansturm der Schnäppchenjäger: Denn am 14. März findet in ihrer Wohnung eine absurde Zwangsversteigerung statt.

Einen Fernseher im reiferen Alter mit Funktionstörungen, der nach vier Mal Drücken des Einschaltknopfes tatsächlich läuft, gibt es am 14. März 2018 zu kaufen. Das Gerät wird direkt in der Wohnung von Sabine M. im Bezirk Hollabrunn (NÖ) zwangsversteigert. Die 45-Jährige kann es kaum glauben: „Wer kauft so ein altes Klumpert, wenn es um 150 € neue Apparate gibt? Zudem ist die Bildschirmdiagonale im Versteigerungsedikt falsch – Zentimeter statt Zoll."

Hinter der Vorgangsweise vermutet die alleinstehende Frau, neben der berechtigten Forderung von Kabelplus, Willkür des Exekutors. „Er ist unfreundlich, kommt stets unangemeldet in Begleitung der Polizei. Vielleicht hat er ja Angst vor meinen zwei Katzen", ätzt Sabine M.

Auch Laptop weg

Für die Arbeitslose haben die Besuche des Exekutors unangenehme Folgen: „Sogar mein drei Jahre alter Billig-Laptop um damals 399 € wurde zugeklappt und mitgenommen. Alle Daten von Bank, Finanz sowie meine Bewerbungen waren weg. Zwei Tage später bekam ich Anrufe von dubiosen Lottogesellschaften, musste meine Rufnummer ändern",so die 45-Jährige.

Erst drei Wochen später durfte Sabine M. ihre Daten sichern, zeigte den Exekutor sogar bei der Polizei an. Jetzt fiebert sie dem 14. März entgegen: „Vielleicht habe ich dann 5 bis 10 Euro Schulden weniger."

Der Badener Anwalt Gottfried Forsthuber (er vertritt die Frau nicht) sieht die Sache so: "Trotz Schulden, soll der Betroffene sein Leben bescheiden weiterführen können. Dinge des persönlichen Gebrauchs können daher nicht gepfändet werden. Dazu zählt für mich auch ein zehn Jahre alter Fernseher, der nichts wert ist."

J. Lielacher

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