Wirtschaft

Austro-Drohnen sollen Umsatz verdoppeln

Die Schiebel Group will ihren Umsatz von 50 auf 100 Millionen Euro jährlich steigern. Die Entwicklung zeige "in die richtige Richtung".

Heute Redaktion
Teilen

Im Jänner hat das Elektrotechnikunternehmen Schiebel mit Sitz in Wien angekündigt, seinen Umsatz in den kommenden vier bis fünf Jahren verdoppeln zu wollen. Wie realistisch dieses Ziel ist, das muss sich erst zeigen. Gegenüber "Heute" zog Schiebel aber eine erste Bilanz: Das Geschäftsjahr 2017 sei "erfreulicherweise positiv angelaufen", die Entwicklung zeige "in die richtige Richtung".

Hersteller von Drohnen haben jedenfalls Grund zum Optimismus: Anwendungsbereiche von und Nachfrage nach unbemannten Fluggeräten nehmen zu, Schiebels "Camcopter S-100" wird weltweit eingesetzt. Etwa bei der Flüchtlingssuche im Mittelmeer oder zur Luftaufklärung in Krisengebieten. Potenziale sehe man auch in Österreich, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung, bei Hilfseinsätzen und in der Landwirtschaft: "Goldman Sachs prognostizierte, dass der Landwirtschaftssektor in den nächsten fünf Jahren zum größten Nutzer unbemannter Technologien in den USA und zum zweitgrößten weltweit werden wird."

Mit High-Tech-Sensoren ausgestattet liefern Fluggeräte etwa Informationen über die Bodenqualität oder den Gesundheitszustand des Getreides. "Die Kosten menschlicher Fehler sinken, auf Gefahren (wie Schädlingsbefall oder Trockenheit) kann blitzschnell reagiert werden, was den Gesamtertrag und somit den Umsatz steigert", stellt Schiebel in Aussicht. Bislang komme der Camcopter S-100 in Österreicher aber nicht zum Einsatz, denn die Geräte dürfen hierzulande nicht über bewohntes Gebiet fliegen. Die Exportquote liege bei nahezu 100 Prozent.

Seit rund zwei Jahren bemüht sich Schiebel nun auch um eine Zertifizierung der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA zur Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten des Camcopters im zivilen Bereich. "Der Zertifizierungsprozess läuft ähnlich wie bei jedem neuen Passagierflugzeug. Nach Abschluss des Prozesses reicht dann ein Ansuchen an die Austro Control für die Flugfreigabe." (red)