Wirtschaft

Monsanto-Lobby darf nicht mehr ins EU-Parlament

Erstmals hat das EU-Parlament Monsanto-Lobbyisten den Zugang verweigert. Der Konzern hatte eine Vorladung zum Thema Glyphosat ignoriert.

Heute Redaktion
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Demonstration gegen Glyphosat und den Monsanto-Konzern.
Demonstration gegen Glyphosat und den Monsanto-Konzern.
Bild: EPA

Das Europaparlament hat Lobbyisten des US-Konzerns Monsanto die Zugangsausweise entzogen. Die Entscheidung fällten die Fraktionsvorsitzenden auf Antrag der Grünen. Hintergrund ist nach Angaben der Grünen die Weigerung des Konzerns, zu einer Anhörung im Parlament zu erscheinen.

Krebserregend

Der Konflikt zwischen dem Konzern und dem Parlament war wegen des Skandals um die sogenannten Monsanto-Papers hochgekocht. Die Papiere ließen der Verdacht aufgekommen, das Unternehmen habe in Studien zum umstrittenen Herbizid Glyphosat eingegriffen. Glyphosat könnte krebserregend sein. Das Parlament hatte dazu eine Anhörung angesetzt. Doch Monsanto weigerte sich, dort zu erscheinen.

Es ist das erste Mal, dass das Europäische Parlament einem Konzern die Zugangserlaubnis entzieht. Es ist nach neuen Regeln, die Anfang dieses Jahres in Kraft getreten sind, möglich.

"Demokratische Spielregeln ignoriert"

„Wer demokratische Spielregeln ignoriert, verliert auch seine Rechte als Lobbyist im Europäischen Parlament", erklärte der Grüne EU-Fraktionschef Philippe Lamberts. „Monsanto muss sich den Fragen der Parlamentariern stellen und darf die Aufklärung nicht behindern", forderte der Fraktionschef.

Kern sagt Nein zu Glyphosat

In Österreich hat sich Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bereits für ein Totalverbot von Glyphosat ausgesprochen. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) erklärte, auch er habe kein Problem mit einem "Nein" zu Glyphosat auf EU-Ebene.

(GP)