Digital

Wie man mit künstlicher Intelligenz Mücken fängt

Heute Redaktion
Teilen

Künstliche Intelligenz (KI) hat großes Potenzial, mit ihr lassen sich zum Beispiel auch Insekten fangen. In der Branche hat das Thema deshalb höchste Priorität.

Künstliche Intelligenz (KI) ist nichts Neues. Schon in den 1950er-Jahren wurde damit experimentiert. Die Technologie erlebt derzeit aber einen Höhenflug. "Bei uns forscht einer von vier Mitarbeitern an künstlicher Intelligenz", sagt Eric Horvitz, Direktor von Microsoft Research.

Die Wissenschaftler haben im letzten Jahr mehrere Meilensteine erreicht: So können Computer nun besser sehen und hören als wir. Ähnliches passiert auch in anderen Bereichen, etwa der Gestenerkennung oder dem fundamentalen Verständnis von Texten. Auch in der Früherkennung von durch Mücken übertragenen Epidemien wird KI eingesetzt (siehe Bildstrecke).

Mensch und Maschine

Viele Menschen haben heute eine falsche Vorstellung von KI. Mit dem apokalyptischen Szenario à la Skynet aus "Terminator" hat sie wenig am Hut. KI ist derzeit kein allwissender Algorithmus, sondern vielmehr ein spezialisierter Profi, der ihm zugeteilte Aufgaben sorgfältig erledigt.

"Wir haben beispielsweise ein Programm entwickelt, das Lymphknoten betrachtet und so Brustkrebs erkennt", sagt Horvitz.

100-Jahr-Studie zu KI

Wie wird sich künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten 100 Jahren entwickeln? Dieser Frage gehen Wissenschaftler der Stanford University nach. Ziel der lang angelegten Studie ist es, den Einfluss von KI auf Mensch und die Gesellschaft zu erforschen und das Potenzial, aber auch mögliche Gefahren zu erkennen. Startschuss für das Projekt war 2014. Alle vier Jahre wird ein Report veröffentlicht.

Allerdings war die künstliche Intelligenz darin schlechter als ein menschlicher Arzt. "Als wir Mensch und Maschine zusammenarbeiten ließen, sank die Fehlerquote jedoch von 3,4 auf 0,5 Prozent", sagt Horvitz.

Zu Besuch bei Microsoft

Ziel einer von Microsoft organisierten Reise war der gigantische Campus in Redmond. Der Fokus lag auf künstlicher Intelligenz. Für den Hersteller hat die Technologie höchste Priorität. Microsoft geht davon aus, dass KI den menschlichen Fortschitt um ein vielfaches dessen beschleunigen wird, wie das damals etwa bei der Erfindung des Rads oder der Dampfmaschine der Fall war. Noch stehe man aber am Anfang dieser Entwicklung. "Doch im Gegensatz zu vor 20 Jahren stehen uns heute die technischen Möglichkeiten zur Verfügung das Potenzial zu nutzen", sagt Dave Forstrom Sprecher von Microsoft.

Hier liegt für ihn die Essenz der Technologie: Es gehe ihm darum, Menschen zu helfen, zu unterstützen oder zu schützen. "Insofern stecken wir gar in einem ethischen Dilemma, da es ja eigentlich gar nicht schnell genug gehen kann, bis künstliche Intelligenz großflächig zum Einsatz kommt."

(tob)