Österreich

Weil sie Frau ist: Taxler nahm Anwältin nicht mit!

Ulrike Pöchinger wollte in Wien-Josefstadt ein Taxi nehmen, um zu einem Termin zu kommen. Die Reaktion des Fahrers ist zum Kopfschütteln.

Heute Redaktion
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Ein Wiener Taxler nahm Anwältin Ulrike Pöchinger nicht mit. Ihr Ehemann teilte den Vorfall auf Twitter.
Ein Wiener Taxler nahm Anwältin Ulrike Pöchinger nicht mit. Ihr Ehemann teilte den Vorfall auf Twitter.
Bild: Helmut Graf, privat, Montage

Auf den unvergleichlichen „Charme" dieses Lenkers kann man nicht wirklich abfahren: „Nimmst du anderes Taxi, Frau", knurrte ein Lenker gestern eine Anwältin in der Wiener Josefstadt an. „Ich habe meine Kinder davor in die Schule gebracht und war auf dem Weg zu einem Mandanten", schildert Ulrike Pöchinger gegenüber „Heute".

"Er hat mich gemustert"

Da die Juristin schon ziemlich unter Zeitdruck war, ging sie zu einem Taxistandplatz in der Piaristengasse (an der Ecke Josefstädter Straße) und wollte in einen Wagen steigen.

Doch so weit sollte es nicht kommen. „Der Fahrer hat mich durch das hinuntergelassene Fenster von oben bis unten gemustert und mir dann barsch geraten, ein anderes Taxi zu nehmen", erzählt Pöchinger.

"Angemessen gekleidet"

Die Anwältin trug – der Gluthitze angepasst – ein Sommerkleid.

„Mein Outfit war meinem Beruf als Rechtsanwältin jedenfalls angemessen", stellt die Wienerin klar. Sie ging dann zum nächsten Taxi, stieg ein und rief ihren Mann Christoph an, um ihm die Groteske zu erzählen. Der Unternehmensberater war so erbost, dass er die Begebenheit via Twitter („Frau nicht befördert", siehe Faksimile oben) mit seinen Followern teilte.

Anwältin dachte Beschwerde an

Zu „Heute" sagt er: „Es hat mich fürchterlich aufgeregt, dass meine Frau nicht so behandelt wurde, wie eine Frau behandelt werden sollte – nämlich zuvorkommend und mit Respekt."

Seine Gattin ergänzt: „Ich denke nicht, dass einem Mann das passiert wäre. Ich war völlig perplex ob des nicht vorhandenen Respekts." Sie erwog zuerst eine Beschwerde bei der Taxi-Innung, stieg dann aber auf die Bremse – „ist mir zu mühsam".