Politik

EU-Parlament will mehr Klarheit beim Obstler

Billiger Fusel war einmal. Das EU-Parlament legte fest, woraus Obstler und andere Spirituosen hergestellt werden müssen.

Heute Redaktion
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Die EU will Qualität statt Fusel.
Die EU will Qualität statt Fusel.
Bild: iStock

Das Europäische Parlament pocht auf exaktere Vorgaben für die Herstellung von Spirituosen wie Obstler und Wodka. Deshalb stimmte das Parlament mit 593 zu 28 für eine Reform der EU-Spirituosenverordnung. Diese Verordnung regelt unter anderem die Kennzeichnung und die Herstellung hochprozentiger Alkoholgetränke.

Das Zuckerlimit

Nach dem Beschluss der Abgeordneten soll EU-weit einheitlich genau festgelegt werden, mit wie viel Zucker Schnäpse zur Abrundung des Geschmacks gesüßt werden dürfen. "Aufgezuckerten Billigfusel brauchen wir nicht. Unser Obstler wird geschützt und soll auch unter diesem Namen für den verantwortungsbewussten Konsum zur Verfügung stehen", freute sich der Europa-Abgeordnete Lukas Mandl (ÖVP).

"Die Faustregel ist: Je mehr Extrazucker ein Schnaps benötigt, desto schlechter ist die Qualität. Daher darf Obstbrand in Zukunft nicht mehr als 18 Gramm Zucker pro Liter aufweisen", erläutert Mandl. "Das ist zwar immer noch weit von der österreichischen Praxis entfernt. Bei uns sind höchstens vier Gramm Zucker im Obstbrand üblich ", sagte Experte Mandl. "Unser Obstler soll unter dieser Bezeichnung geschützt werden und muss nicht mehr Obstbrand heißen".

Vom Jagatee zum Jagasaftl

Darüber hinaus bleiben laut Spirituosenverordnung Produkte mit geografischen Angaben geschützt. In Österreich fallen darunter unter anderem der Wachauer Marillenbrand, der Jagatee, das Mariazeller Jagasaftl und der Inländerrum. Mit dem Votum im Plenum ist die Position des Europaparlaments festgelegt, die dann mit den Mitgliedstaaten abgestimmt werden muss.

(GP)