Österreich

Wirbel um kontaminiertes Wasser von Gasstation

Die OMV will kontaminiertes Wasser von der Gasstation Aderklaa in die öffentliche Kanalisation einleiten. Die Grünen pochen auf Transparenz.

Heute Redaktion
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Wirbel um Prozesswasser von Gasstation; Amrita Enzinger fordert Aufklärung und volle Transparenz.
Wirbel um Prozesswasser von Gasstation; Amrita Enzinger fordert Aufklärung und volle Transparenz.
Bild: iStock (Symbol), privat

Aufregung im Bezirk Gänserndorf: Die OMV hatte im Oktober 2017 ein Ansuchen gestellt, Prozesswasser von der Gasstation Aderklaa in die öffentliche Kanalisation und in weiterer Folge in die Kläranlage Deutsch-Wagram zu leiten.

Im Zuge eines Sammelsystems sollen laut dem Schreiben (liegt "Heute" vor) die wenig kontaminierten und die stark kontaminierten (kommen in einen Tank) Prozess- und Reinigungswasser in getrennten Rohrleitunssystemen gesammelt werden.

Kontaminiertes Wasser in Ortsnetz

Dabei sollen das wenig kontaminierte Wasser "(...) kontinuierlich in das bestehende Ortskanalnetz eingeleitet" werden - und zwar auf unbefristete Zeit.

Für Grünen-Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger sind "viele Fragen offen": "Es soll hier in nicht geringer Menge, zwar kontrolliert, aber dennoch kontaminiertes Prozesswasser in die Deutsch-Wagramer Kläranlage eingeleitet werden. Wir fordern hier völlige Transparenz ein. Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es? Mit welchen Konsequenzen müssen die Bürger rechnen, nicht jetzt, aber in 10, 20 Jahren?" Besonders nach der Gasexplosion sei die Bevölkerung sehr sensibel.

Unter den geringen Mengen von Giftstoffen, die ins Ortskanalnetz Aderklaa eingeleitet werden sollen, finden sich auch Arsen, Blei, Sulfat und Cyanid.

Im Gemeinderat sei das Thema nicht einmal behandelt worden: "Was wurde hier hinter verschlossenen Türen ausgemacht?", fragt Enzinger.

Projekt noch nicht zur Gänze bewilligt

"Heute" fragte bei der OMV heute nach, wie es mit dem Projekt aussieht: "Das Ansuchen wurde noch nicht zur Gänze bewilligt und finale Projektarbeiten sind im Gange. Die Einleitung ist noch nicht in Umsetzung. Die Abwässer halten alle Grenzwerte der Abwasseremissionsverordnung ein, die für Kläranlagen erforderlich sind."

Das Abwasser sei ungefährlich, die Einleitung sei nur notwendig, solange die Gasstation Aderklaa in Betrieb ist.

Mit den örtlichen Bürgermeistern als Gemeindevertreter von Deutsch-Wagram und Aderklaa stehe die OMV in Kontakt. (wes)