Politik

Die Regierung hat jetzt die Impfverweigerer im Visier

Neben dem Rauchverbot befasste sich der Gesundheitsausschuss am Dienstag mit der Durchimpfungsrate. Sie soll mit einem Plan erhöht werden.

Heute Redaktion
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Die Regierung will die Durchimpfungsrate in Österreich steigern.
Die Regierung will die Durchimpfungsrate in Österreich steigern.
Bild: iStock

Die niedrige Durchimpfungsrate in der österreichischen Bevölkerung sowie besorgniserregende Fälle von Masernausbrüchen in öffentlichen Einrichtungen zeigen, dass unter anderem ein niederschwelliger und einfacher Zugang zu Impfungen notwendig sei, so Gerald Loacker (NEOS) im Gesundheitsausschuss.

Während der Entschließungsantrag der NEOS auf eine gesetzliche Regelung zur Durchführung von Schutzimpfungen durch geschultes Personal in Apotheken abgelehnt wurde, soll es dennoch Impfverwerweigerern an die Haut gehen. Friedrich Ofenauer (ÖVP) und Gerhard Kaniak (FPÖ) wollen einen umfassenden Plan zur Erhöhung der Durchimpfungsrate diskutieren. Auch FP-Gesundheitsminsiterin Beate Hartinger-Klein betonte, Durchimpfungsrate steigern zu wollen.

Alle Impfungen elektronisch erfassen

Ein erster Antrag der NEOS dazu wurde bereits im Ausschuss beschlossen. Der Antrag zielte auf eine elektronische Erfassung aller durchgeführten Impfungen via e-card ab, die Abgeordneten der ÖVP, FPÖ, NEOS und der Liste Pilz stimmten zu. Derzeit wisse nicht einmal das Gesundheitsministerium genau, wie hoch etwa die Durchimpfungsrate für Masern bei den zwei- bis fünfjährigen Kindern aussehe, so Loacker. Das soll sich ändern.

Die Anzahl der geimpften Personen in Österreich reicht nach wie vor nicht aus, um Masern in Österreich auszurotten. Dazu müssen laut der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 95 Prozent der Bevölkerung, die nach 1963 geboren wurden, mit zwei Dosen geimpft sein. Nur dann kann eine sogenannte Herdenimmunität erreicht werden. Das bedeutet, dass dann auch Individuen geschützt sind, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, wie etwa Babys.

Da diese erst ab einem Alter von 12 Monaten geimpft werden können, sind sie in besonderem Maße auf die Herdenimmunität angewiesen. Weltweit fordern Masern jedes Jahr etwa 158.000 Todesfälle. 95 verhinderbare Masern-Erkrankungen sind 2017 in Österreich registriert worden, in Europa waren es Tausende Fälle mit 35 Toten. (red)

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