Österreich

Profibande stahl seit Jahresbeginn 36 Autos

Heute Redaktion
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Die "Soko Kfz" und die Wiener Polizei nahmen nun vier serbische Verdächtige fest. Sie sollen Autos im Wert von 630.000 Euro gestohlen haben.

Bestens vernetzte Ermittlungen in Wien und im Burgenland führten nun zum Erfolg, 36 Autodiebstähle konnten geklärt werden. Bereits am 12. Juli wurden zwei serbische Tatverdächtige, Ivan V. (34) und Ivan Z. (35), in einem Linienbus von Belgrad nach Wien entdeckt. Die Ermittler hefteten sich an ihre Fersen, um Hintermänner auszuforschen. Der Plan ging auf: Die Verdächtigen führten die Beamten direkt zu zwei weiteren Serben (46, 44 Jahre).

In der Nacht vom 12. auf 13. Juli 2017 wurden das Quartett dann dabei beobachtet, wie sie in zwei Tiefgaragen in Wien-Meidling und in Wien-Donaustadt Vorbereitungen für einen Autodiebstahl trafen.

Zwei Bandenmitglieder stahlen danach die präparierten Fahrzeuge und fuhren Richtung Ost-Autobahn (A 4) davon. Die beiden anderen Beschuldigten wollten flüchten, wurden dabei aber festgenommen.

Blanko-Zulassungsscheine entdeckt

Bei anschließenden Hausdurchsuchungen wurden Computer, Drucker, gestohlene Blanko-Zulassungsscheine, Fahrzeugschlüssel, Tools zum Anlernen von Fahrzeugschlüsseln, Tools zum Öffnen von Fahrzeugen und Handys sichergestellt. Spezialisten des Bundeskriminalamtes untersuchten die Geräte. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die Bande seit Jänner 36 Autos im Wert von Euro 630.000 gestohlen hatte.

Schlüssel nachgemacht

Die Täter waren Profis: Schlösser wurden mit Werkzeugen beschädigungslos geöffnet, Fahrzeugschlüssel nachgemacht ("angelernt"). Der Zulassungsschein wurde entweder auf einem Blankodokument gefälscht oder der echte verwendet. Sobald ein Fahrer in Serbien verfügbar war, wurde dieser nach Wien gebracht, um das Auto nach Serbien zu verschieben.

"Bei den Tatverdächtigen wurden mehrere Wertkartenhandys sichergestellt. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass etwa 80% der Kommunikation bei Banden mit WhatsApp oder anderen Messenger-Diensten abgewickelt werden. Hier braucht es in Zukunft mehr Befugnisse für die Polizei um den Anschluss an andere Staaten nicht zu verlieren", so Innenminister Wolfgang Sobotka (VP). Die vier Verdächtigen sind in Haft. (pet)

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