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Uni Wien wettert gegen FP-Historiker

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Lothar Höbelt, umstrittener Professor für Geschichte an der Uni Wien, brachte sich für die durch die FPÖ initiierte „Historikerkommission" ins Spiel. Die Uni Wien ist erbost.

Die "Historikerkommission soll deutschnationale Verbindungen auf Verstrickungen in Rechtsextremismus und Neonazismus untersuchen.

Doch Höbelt selbst soll laut Universität Wien in einer Festschrift für den Holocaust-Leugner David Irving im rechtsextremen Arndt Verlag sowie in der "Aula" geschrieben haben, und zwar zu einer Zeit, als die rechtsextreme Zeitschrift wegen Wiederbetätigung verurteilt wurde.

"Höbelt fiel an der Uni Wien immer wieder durch NS-verharmlosende Äußerungen auf," so Lena Köhler (GRAS), Vorsitzende der ÖH an der Universität Wien. "Ihn als Leiter jener Kommission einzusetzen würde beweisen, wie wenig die FPÖ tatsächlich an der Aufarbeitung ihrer braunen Vergangenheit und Gegenwart interessiert ist."

Fernerhin soll Höbelt das Verbotsgesetz gegen nationalsozialistische Wiederbetätigung als "Ärgernis" und "in einer Demokratie systemwidrig" bezeichnet haben, da es der Meinungsfreiheit widerspreche. "Mit einer solchen Einstellung zum Verbotsgesetz als wichtigem Instrument zur Bekämpfung neonazistischer Gesinnung ist Höbelt für die Besetzung dieser Historikerkommission - von einem Uni-Lehrstuhl ganz abgesehen - absolut untragbar", so Sandra Velebit (VSStÖ) vom Vorsitzteam der ÖH an der Universität Wien.

"Auch, dass Höbelt das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) als "Propaganda-Institution" bezeichnet zeige, dass er für eine fundierte und ernsthafte historische Aufarbeitung der FPÖ Vergangenheit und Gegenwart in keinster Weise geeignet ist", ergänzt Magdalena Taxenbacher (KSV LiLi) vom Vorsitzteam. (red)

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