Österreich

Burkaverbot: Nikolo musste sich ausziehen

Heute Redaktion
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Nikolaus von Polizei schikaniert - er schaltete Anwalt ein
Nikolaus von Polizei schikaniert - er schaltete Anwalt ein
Bild: privat

Gar nicht artig sollen sich Verkehrspolizisten in Wien zu einem Nikolo im Terminstress verhalten haben: „Kennen Sie das Vermummungsverbot nicht?"

Ungeduldige Kinder, auf die Uhr blickende Pädagogen in einem Wiener Hort letzte Woche – Sankt Nikolaus kam einfach nicht daher, steckte mit seinem „Schlitten" in einer Polizeikontrolle fest.

Auf der Floridsdorfer Brücke war der von einem Nikolo-Termin in Niederösterreich und Wien zum nächsten hetzende Hans M. aus dem Verkehr gezogen worden. „Kennen Sie das Vermummungsverbot nicht?", fragte ein Polizist den 35-Jährigen.

Doch mit der Bartabnahme war die Causa nicht erledigt, auch die Kutte musste Hans M. ablegen. „Ich sagte, ich müsste dringend zum nächsten Auftritt, da hieß es nur, ich solle nicht frech werden", erzählt der routinierte Nikolo, der das geringfügige Darsteller-Gehalt seit Jahren an Heime spendet.



Nikolo musste Mantel ausziehen

Die Exekutiv kannte kein Pardon mit dem Heiligen Mann. 15 Minuten wurde sein Auto untersucht. „Sogar meine Ersatzbrille musste ich herzeigen", sagt Hans M. „Sie hören von uns", waren die letzten Worte des Beamten. Aus Angst vor einer Strafe wandte sich der Wiener jetzt an einen Anwalt.

Kontrollen gelten auch für Nikoläuse

„Ich sehe das als präpotente Schikane", stellt Topjurist Erich Gemeiner den Beamten die Rute ins Fenster. Ein Sprecher der Wiener Polizei dazu trocken: „Im Sinne der Verkehrssicherheit gehören Fahrzeugkontrollen dazu. Das gilt auch für Nikoläuse!"

(Lie)