Politik

Festakte und Demos zum "Tag der Befreiung"

Der 8. Mai ist zwar kein gesetzlicher Feiertag, aber dennoch ein Gedenktag. So begeht die Regierung den Tag der Befreiung.

Heute Redaktion
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Das "Fest der Freude" im Jahr 2017.
Das "Fest der Freude" im Jahr 2017.
Bild: picturedesk.com

Heute vor genau 73 Jahren, am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos und markierte damit - ab 23.01 Uhr am Abend - das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.

In der Slowakei, Tschechien und Frankreich ist das ein gesetzlicher Feiertag. In Österreich finden zahlreiche Festakte statt.

Festakt beim Bundeskanzler

Im Bundeskanzleramt beginnt um 10 Uhr der offizielle Festakt im Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an die Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen nehmen teil, Arik Brauer wird die Festrede halten.

Fest der Freude am Heldenplatz

Bereits zum fünften Mal findet dann am Abend das "Fest der Freude" am Heldenplatz statt. Organisiert vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) werden Zeitzeugen und Politiker sprechen. Für Musik sorgen die Wiener Symphoniker.

Eröffnet wird diesmal mit einer Videobotschaft der Zeutzeuginnen Elsie Slonim und Gertrud Weinber. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) wird tausende Gäste begrüßen, live auf der Bühne wird auch der KZ-Überlebende Rudi Gelbard dabei sein.

Totengedenken verhindern

Angenehmer Nebeneffekt: Durch die offiziellen Veranstaltungen an so geschichtsträchtigen Orten in Wien wird gleichzeitig eine rechtsextreme Zusammenkunft verhindert.

Der Wiener Korporationsring (bekannt vom berüchtigten Burschenschafter-Ball in der Wiener Hofburg) veranstaltete von den 1990er-Jahren bis zum Jahr 2012 am 8. Mai ein "Totengedenken". Für die rechten Burschenschafter ist der Tag der Befreiung kein Gedenk-, sondern ein Trauertag. In den 2000er-Jahren traten der derzeitige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und EU-Abgeordneter Andreas Mölzer (FPÖ) als Redner auf.

Demonstration

Gegen das rechte "Totengedenken" wurde immer wieder demonstriert. Auch heuer - wo es nicht mehr stattfindet - sind Kundgebungen angemeldet. Die Österreichische Höchschülerschaft will unter dem Motto "Erinnern heißt kämpfen!" das "Niederringen des deutschen Faschismus" feiern.

Treffpunkt ist der Karlsplatz, die "Offensive gegen Rechts" hat aber auch dazu aufgerufen, gegen die Rede von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Heldenplatz beim "Fest der Freude" zu demonstrieren:

(red)