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Leon Cupra: Der stärkste Seat aller Zeiten im Test

Heute Redaktion
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Power und Platz – mit diesem zwei Schlagworten lässt sich der Leon Cupra ST gut zusammenfassen. Denn der Kombi wird von 300 PS und einem entsprechenden Fahrwerk angetrieben.

Der Leon an sich kann ja schon recht sportlich sein. Doch der Namenszusatz Cupra – kurz für Cup Racing – macht aus Seats Kompaktem ein richtig ausgewachsenes Geschoss. Der 2-Liter-TSI-Motor leistet 300 PS, das sind nochmals 10 mehr als beim Vorgänger, und 380 Nm Drehmoment bei 1.800 bis 5.500 Umdrehungen. Wir fuhren die Version ST, also den Kombi, samt Allradantrieb und einem einem knackigen 6-Gang-DSG-Getriebe, das uns sowohl spritsparendes, niedertouriges Gleiten als auch blitzschnelle Schaltvorgänge kurz vor dem roten Bereich erlaubt.

Unser Leon Cupra ST (ab 44.540 Euro) ist mit allerlei (teilweise aufpreispflichtigen) Annehmlichkeiten gespickt: Großer Touchscreen mit hervorragender Empfindlichkeit, adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera, tolle Soundanlage, Alcantara-Sitze, automatische LED-Lichter oder Klimaautomatik, um nur einige Ausstattungen zu nennen. Besonders erwähnenswert ist das Navi mit seiner sehr guten grafischen Darstellung und akustischen Zielführung.

Cupra steht für Spaß

Selbstverständlich gibt es verschiedene Fahrmodi – Komfort, Sport, Individuell und natürlich Cupra. Komfort ist quasi für den Alltagsbetrieb gedacht und der Wagen setzt seine 300 PS mit gekonnter Gelassenheit ein. Im Cupra-Modus geht das ganze schon anders zu: Der Motor dreht höher, das Fahrwerk ist steifer, die Lenkung direkter. Und so macht es richtig Spaß über die Landstraße zu düsen. Vor allem wenn Kurven dabei sind, denn davon gibt es einige in Katalonien, wo wir den Leon Cupra ausgiebig getestet haben.

Dabei liegt der Leon Cupra hervorragend auf der Straße und selbst im Cupra-Modus ist der Komfort noch sehr hoch; man wird nicht so heftig durchgeschüttelt wie normalerweise im Rennsport. Und man vergisst komplett, dass man in einem Kombi sitzt. Allerdings muss man flink mit dem Schalten sein: Der Motor dreht hoch und es braucht ein bisschen Übung, den perfekten Schaltmoment kurz vor dem roten Bereich zu treffen. Wer zu spät ist, dem bleibt das Kupplungspedal zur Strafe (und zur Sicherheit) unten. Und wer zu früh ist, dem entgeht ein traumhafter Durchzug, wenn die Tachonadel hochschnellt.

Alle sind beeindruckt

Das Fahrwerk vergibt aber solche Fehler sehr gut, man fühlt sich stets sicher und die Straßenlage ist sehr gut. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Leon Cupra gar nicht mal so kurz ist: Der Wagen ist 4,55 Meter lang, der Radstand beträgt 2,64 Meter. Damit hat auch die zweite Reihe eine gute Beinfreiheit und in den Kofferraum mit 587 Liter Volumen passt viel hinein. Und sogar unter dem Fahrersitz gibt es eine Lade für zusätzlichen Stauraum.

Der Innenraum zielt aber nicht nur auf Praktikabilität ab, sondern weiß optisch und haptisch genauso zu gefallen wie das schnittige Exterieur. Der Schriftzug "Cupra" am Heck anstatt des üblichen "Leon" bringt uns anerkennende Kommentare unseres südamerikanischen Parkhaus-Verwalters. Und Taxi-Fahrer sehen sich an der Ampel immer wieder leicht verwundert die ungewohnt roten Bremssättel des sonst so unscheinbaren Fahrzeugs an.

Denn auch das macht den Leon Cupra sympathisch: Er haut nicht auf den Putz, er ist halt einfach so. Und selten bekommt man so viel PS plus Alltagstauglichkeit um diesen Preis.

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