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Aufgepasst: So gefährlich sind Palmöl-Produkte

Greenpeace hat eine Reihe von Palmöl-Produkten auf gesundheitsgefährdende Stoffe untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend.

Heute Redaktion
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Die Ergebnisse zeigen teils hohe Konzentrationen von wahrscheinlich krebserregenden Schadstoffen. Ein Kleinkind hat zum Beispiel nach zwei Stückchen der getesteten Milka-Erdbeer-Schokolade bereits die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge des Schadstoffs 3-MCPD-Ester erreicht.

Elf Lebensmittel, acht davon mit Palmöl, wurden bei der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) getestet. Untersucht wurden Nougatcremen, Tortenecken, Tortenglasuren, Schokoladen, Margarinen und Packerlsuppen. Während in allen Produkten mit Palmöl die Schadstoffe gefunden wurden, konnten sie in zwei der Palmöl-freien Lebensmittel gar nicht und im dritten nur in ganz geringen Mengen bestimmt werden.

Konsumenten empfiehlt die Umweltschutzorganisation, soweit wie möglich auf Produkte mit Palmöl zu verzichten. Palmöl ist in tausenden Lebensmitteln in österreichischen Supermärkten zu finden.

In tausenden Produkten und in geschätzten 10 Prozent aller Lebensmittel im
österreichischen Supermarkt findet sich Palmöl. Sehr häufig findet man es z.B. in Schnitten, Fertigsuppen, gefüllter Schokolade und Margarine, aber auch für die Herstellung von Körperlotion, Seife, Zahnpasta, Make-Up oder Kerzen wird es gerne von der Industrie verwendet.

Vor allem für Kinder gefährlich

3-MCPD wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als möglicherweise krebserregend eingestuft, Glycidol - das bei der menschlichen Verdauung von Glycidyl-Ester frei wird- sogar als wahrscheinlich krebserregend. Glycidol hat sich außerdem als erbgutverändernd erwiesen. Für diesen Stoff gibt es daher auch keine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI, Tolerable Daily Intake), die Aufnahme solle jedenfalls minimal sein, so die EFSA.

Aufgepasst bei Schokolade und Margarine

Die Greenpeace-Testergebnisse zeigen bei Produkten mit Palmöl derart hohe Konzentrationen von 3-MCPD-Ester, dass vor allem bei Kindern der TDI von 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht rasch überschritten wird. Auch bei Glycidyl-Ester wurden hohe Konzentrationen gefunden. Besonders gravierend sind beide Werte bei der getesteten Milka-Erdbeer-Schokolade (0,993 bzw. 0,377 mg/kg) und bei den getesteten Margarinen von Alsan (0,810 bzw. 0,689 mg/kg) und Rama Original in Würfelform (0,619 bzw. 0,220 mg/kg).

"Wir raten dringend bis auf Weiteres vor allem bei Kindern vom Verzehr dieser Produkte ab. Denn ein Kind hat die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 3-MCPD-Ester bereits nach elf Gramm, also nach zwei Stückchen der getesteten Erdbeer-Schokolade, erreicht. Bei den beiden Margarinen genügen 13 bzw. 17 Gramm, also zwei dünn bestrichene Semmelhälften", informiert Greenpeace-Umweltchemiker Herwig Schuster.

Die Ergebnisse der Studie im Detail finden Sie hier.

(red)

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