Österreich
Haft für Kirchen-Einbrecher mit Engel am Arm
Insgesamt 400 Mal soll ein Pole (46) mit mehreren Komplizen in Kirchen im Großraum Linz und dem Bezirk Perg eingebrochen sein. Beute: 43.000 Euro.
In Begleitung eines Justizwachebeamten betrat der beschuldigte Miroslav G. (46) Mittwochfrüh den Saal 219 im Linzer Landesgericht.
Trotz eisiger Außentemperaturen von -12 Grad zeigte sich der Angeklagte zu Verhandlungsbeginn ganz cool, trug nur ein T-Shirt.
Wenn auch schon etwas verblasst, hat der Pole am rechten Oberarm einen Engel tätowiert: Amor mit Pfeil und Herz.
Laut Staatsanwalt hat der Beschuldigte den Bogen aber deutlich überspannt. Demnach brach der 46-Jährige zusammen mit mehreren Komplizen zwischen Juni und Oktober 2017 in insgesamt 400 Kirchen im Großraum Linz und Bezirk Perg ein.
Die Bande hatte es dabei auf Opferstöcke abgesehen, erbeutete dadurch insgesamt 43.000 Euro.
Spezielles mehrwöchiges Training
Im Zuge eines speziellen mehrwöchigen Trainings hat sich die Bande laut Anklage die Methode des "Fischens" angeeignet. Mit einem präparierten Werkzeug räumten die Beschuldigten die Opferstöcke leer.
Der Pole, der am Mittwoch vor Gericht stand, zeigte sich gleich zu Beginn geständig. Er soll bereits zuvor in Deutschland wegen ähnlicher Delikte in Haft gesessen haben.
Wegen schwerem gewerbsmäßigen Diebstahl teils im Rahmen
einer kriminellen Vereinigung wurde der Angeklagte nach nur einer Stunde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt (rechtskräftig).
(mip)