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Bekannter Zirkusclown gesteht sexuelle Nötigung

Ein in New York bekannter Zirkusclown hat gebeichtet, eine Minderjährige sexuell genötigt zu haben.

Heute Redaktion
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Die "New York Times" berichtet am Dienstagabend (Ortszeit) von dem Vorfall, der sich bereits 2004 zugetragen haben soll. Der Zirkusclown Barry Lubin, der sich auf der Bühne "Grandma the clown" nennt, soll eine damals 16-jährige Akrobatin zur Aufnahme von pornografischen Bildern gezwungen haben. Die beiden lernten sich bei einem Zirkus-Camp in Vermont kennen, wo der Beschuldigte einen Kurs abhielt.

Er erzählte seinem Opfer, einen Model-Job vermitteln zu können. Deshalb wolle er einige Fotos schießen. Sie musste sich in ein Bett legen und sollte sich dann die Unterwäsche ausziehen. Als sie verweigerte, sollte sie zumindest in einen Tanga schlüpfen und daraufhin die Beine spreizen. Auch zu einem zweiten Fotoshooting musste sie erscheinen. Darüber sprechen durfte sie nicht. Aus Angst und Scham blieb sie schweigsam. Jetzt, als erwachsene Frau, hat sie den Mut, etwas zu sagen.

"Mir kam das Kotzen"

Die heute 29-Jährige sah auf einem Plakat, dass "Grandma the clown" wieder am New Yorker Zirkus auftreten wird und verfasste daraufhin einen Brief. "Ich war gerade im Bus, als ich plötzlich die Werbung 'Grandma is back!' gesehen habe. Ich hätte mich beinahe übergeben", sagt die einstige Artistin der "New York Times".

Barry Lubin gab als Reaktion sein Aus beim "Big Apple Circus" bekannt. "Was ich getan habe, war falsch, und ich übernehme die volle Verantwortung für meine Taten", so der 65-Jährige.

Schon 2012 hatte sie Beschwerde eingereicht und dem Zirkus vom Vorfall berichtet. Da Lubin zu diesem Zeitpunkt allerdings ohnehin pausierte und nicht am "Big Apple Circus" tätig war, wurde nichts unternommen. Man versicherte der Frau aber das Anliegen sehr ernst zu nehmen. Der Zirkus-Direktor erklärt, von dem Brief von vor sechs Jahren nichts gewusst zu haben. Tatsächlich gab es einen Personalwechsel Anfang 2017. (red)