Politik

Aufstand der Genossen am 1. Mai blieb aus

Aufatmen in der SPÖ: Kein Pfeifkonzert, keine Proteste bei der Premiere von Kanzler Christian Kern am 1. Mai auf dem Wiener Rathausplatz.

Heute Redaktion
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Vor einem Jahr beendet das Pfeifkonzert auf dem Rathausplatz die Ära Faymann, beim Parteitag der Wiener SPÖ am Wochenende wurden die tiefen Gräben in der Partei wieder sichtbar - keine guten Vorzeichen für den heurigen 1. Mai-Aufmarsch...

Doch der befürchtete Aufstand blieb aus, auch die Texte auf den Transparenten richteten sich nicht gegen die eigenen Parteifreunde, sondern beschäftigten sich mit Polit-Themen. Die Reden von Bürgermeister Michael Häupl und Bundeskanzler Christian Kern wurden mit freundlichem Applaus bedacht.

"Regierung ist nicht immer Wellness-Aufenthalt"

Die wichtigsten Passagen aus den Reden von Bürgermeister Michael Häupl (hinter dem auf der Tribüne sein schärfster Kritiker, Christian Deutsch, stand):

Bürgermeister Michael Häupl:



"Freiheit bedeutet nicht den schrankenlosen Besitz der Reichen."

"Es geht nicht nur darum, dass wir 2015 nicht wollten, dass hier ein bestimmter Herr ins Rathaus einzieht. Es geht auch darum, dass dieser gewisse Herr auch nicht am Ballhausplatz einzieht"

"Jeder soll die gleichen Chancen auf seinem Bildungsweg haben und deshalb sind wir dafür, dass es im Zugang zu den Bildungseinrichtungen - vom Kindergarten bis zur Universität - keine Zugangsbeschränkungen gibt"

Bundeskanzler und SP-Chef Christian Kern:



Über die Veränderungen in der Arbeitswelt: "Wir stehen erst am Beginn. Wir müssen an der Spitze der Veränderungen stehen und dafür sorgen, dass niemand unter die Räder kommt."

Kern lädt die Sozialistische Jugend zu Gesprächen ein: "Wir werfen niemand raus, auch keine freche Jugendorganisation."

"Nicht mehr so wie früher, dass wir überzeugt sind, dass es unseren Kindern besser geht. Viele haben das Gefühl, egal wie ich mich anstrenge, am Ende gewinnen immer nur die oberen 5 Prozent. Unsere Aufgabe ist es, Politik für die 95 Prozent zu machen. Wir sind die 95 Prozent."

"Wir können nicht akzeptieren, dass jede Wiener Würstelbude Monat für Monat Steuern zahlt und die großen Konzerne nicht ihren Beitrag leisten."

"Wir werden um jeden Zentimeter Boden kämpfen, dass wir den Schlüssel zum Bundeskanzleramt nicht den Blauen überantworten werden."

(red)