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"Beim Sex äußerst er seltsame Wünsche!"

Leandra ist mit einem Arbeitskollegen in einer schrägen Beziehungssituation gelandet. Gibt es einen Ausweg?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Leandra (32) an Doktor Sex: Mein Freund und ich sind seit sieben Monaten ein Paar. Kennengelernt haben wir uns bei der Arbeit. Er hat im Unternehmen eine leitende Position, was dazu führt, dass wir unsere Beziehung nicht öffentlich machen dürfen. Anfänglich war dies kein Problem, aber mittlerweile ertrage ich diese Geheimhaltungspflicht nicht mehr.

Zudem setzt er mich beim Sex unter Druck. Er möchte gern mehr Abwechslung und Aufregung. Immer wieder konfrontiert er mich mit seltsamen Wünschen wie beispielsweise Gruppensex oder den Gebrauch von speziellen Sextoys. Zu beidem bin ich aber, zumindest im Moment, nicht bereit. Dies will er aber nicht akzeptieren.

Zeit für mich hat er fast nie, da ihm seine Freunde und Computerspiele wichtiger sind. Unsere Beziehung ist eher eine Freundschaft mit Sex. Langsam bin ich mir meiner Gefühle nicht mehr sicher. Wenn ich ihn darauf anspreche, versteht er mich falsch. Ich weiß nicht mehr weiter. Aber von ihm trennen möchte ich mich nicht. Was soll ich tun?

Antwort von Doktor Sex

Liebe Leandra

Wie mir scheint, hast du dich da in kurzer Zeit in eine ziemlich schräge Beziehungssituation hineinmanövriert, aus der wieder herauszukommen für dich nicht ganz einfach sein dürfte. Nicht weil es keinen Ausweg gibt oder dieser besonders schwierig zu finden wäre, sondern weil es dafür Kompetenzen braucht, die du im Moment noch nicht zu haben scheinst.

Egal, wie komisch dein Freund sich verhält: Du hast wesentlich dazu beigetragen, dass du heute leidest. Allein schon nur, dass du dich in diese Geheimhaltungsvereinbarung hast einbinden lassen, spricht Bände. Man ist ein Paar oder man ist es nicht. Alles andere ist Unsinn und sowohl für die Beteiligten als auch für das Umfeld letztlich nur verwirrend.

Du hast es versäumt, gleich am Anfang Klartext zu reden und für deine Interessen einzustehen. Dadurch hast du allen weiteren, für dich unvorteilhaften Entwicklungen Tür und Tor geöffnet und dich zum Spielball seiner Interessen gemacht. Auch dass er dein Bemühen nicht akzeptiert, dich seinen sexuellen Wünschen gegenüber abzugrenzen, passt in dieses Bild.

Du scheinst nicht zu merken – oder müsste ich sagen, nicht merken zu wollen? – dass du für diesen Mann letztlich nur eine angenehme Freizeitbeschäftigung bist. Aber solange du dich dieser Tatsache verschließt, wird sich an deiner Position ihm gegenüber und deinem Einfluss auf diese Beziehung kaum etwas ändern.

Ich habe aufgrund deiner Schilderungen nicht den Eindruck, dass das Ende dieser Liaison für dich ein Verlust wäre – im Gegenteil. Du weißt nun ein Stück weit besser Bescheid über dich und deine Bedürfnisse und dadurch auch, was in einer Beziehung für dich wirklich wichtig ist. Alles Gute!

Deine Frage an Doktor Sex: [email protected] (wer)

(mp)