Österreich

"Neue" Linzer Öffi-Idee schon zwölf Jahre alt

Statt zweiter Schienenachse kommt jetzt eine Bahn-Bus-Lösung. Was als "neu" präsentiert wurde, ist eine alte Grünen-Idee.

Heute Redaktion
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Die Grünen präsentierten die City-S-Bahn bereits 2007 (v.li.): der inzwischen verstorbene Jürgen Himmelbauer, Landesrat Rudi Anschober, Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz, Landtagsabgeordnete Uli Böker (damals Bürgermeisterin von Ottensheim) und der damalige Grünen-Verkehrssprecher Gunther Trübswasser.
Die Grünen präsentierten die City-S-Bahn bereits 2007 (v.li.): der inzwischen verstorbene Jürgen Himmelbauer, Landesrat Rudi Anschober, Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz, Landtagsabgeordnete Uli Böker (damals Bürgermeisterin von Ottensheim) und der damalige Grünen-Verkehrssprecher Gunther Trübswasser.
Bild: Grüne

Freitag präsentierten Stadt Linz und Land Oberösterreich die vermeintlich neue Lösung. Statt der zweiten Schienenachse wird es eine Bahn-Bus-Lösung geben (wir berichteten).

Konkret: Die S-Bahn soll künftig (auf einer ehemaligen Bahntrasse) aus dem Mühlviertel bis zum Hauptbahnhof fahren. Außerdem sollen dann mehr Busse eingesetzt werden.

Gleich vier Leute stellten den Plan bei einer Pressekonferenz vor: der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), Vize Markus Hein (FPÖ), Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP).

Bis März 2020 sollen die Vorarbeiten abgeschlossen sein, bis 2030 soll dann eine Stadtbahn vom Mühlkreisbahnhof zum Hauptbahnhof führen.

Grüne sammelten 2007 10.000 Unterschriften für City-S-Bahn

Doch: So neu ist das Ganze gar nicht: Die Grünen präsentierten vor zwölf Jahren ebenfalls eine City-S-Bahn – vom Mühlkreisbahnhof zum Linzer Hauptbahnhof. 10.000 Unterschriften wurden damals dafür gesammelt.

"Wenn's hilft, dann übergeben wir die Unterschriften gerne noch einmal", so Grünen-Verkehrssprecher Severin Mayr, der die "neue" Lösung natürlich super findet (kein Wunder, ist es ja die "alte" Grünen-Lösung), aber Bedenken hat, dass sie auch wirklich umgesetzt wird.

Denn: "Seit 25 Jahren werden ergebnislos Studien und Konzepte erstellt. Prognos-Studie 1995, Basler-Systemstudie 1999, strategisches Schienenverkehrskonzept für OÖ 2002, ÖBB-Studie 'Einbindung der Mühlkreisbahn in den Linzer Hauptbahnhof' 2007, das RegioTram-Konzept 2008, Vergleichsstudie eines Grazer Planungsbüros 2011 und die 'vergleichende Systemstudie Zukunft Mühlkreisbahn' 2016", zählt Mayr auf.

100.000 pendeln täglich nach Linz

Nur: Passiert ist bislang nichts, deshalb fordern die Grünen: "Mit den Papier-Kilometern muss Schluss sein. Davon haben die Betroffenen nichts, sie brauchen Schienen-Kilometer", so der Verkehrssprecher der Linzer Grünen, Klaus Grinninger, der endlich eine Entlastung für die Linzer will.

Denn: "Tagtäglich, morgens und abends, quälen sich die Staukolonnen durch die Stadt. Eine enorme Belastung nicht nur für die Pendler (fast 100.000 Menschen pendeln nach Linz, 75 Prozent mit dem Auto; Anm.), sondern auch für die Linzer selbst, für Luft und Umwelt. All die Diskussionen, Pläne und Studien haben daran nichts geändert", kritisiert Grinninger.

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