Österreich

Insta-Model erschossen: "Sie war eine Art Prüfung"

Heute Redaktion
Teilen
Schauplatz der Tragödie in Zell am See; die tödliche Waffe.
Schauplatz der Tragödie in Zell am See; die tödliche Waffe.
Bild: LPD Salzburg, Vogl

Die beiden Nachwuchs-Gangster haben wohl zu viele Thriller auf Netflix geschaut: Nach der Bluttat an "Insta-Model" Irene P. (20) hatten sie ein neues Opfer auserkoren. Das Grab war bereits geschaufelt.

"Der Tod dieser jungen Frau ist an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten", ringt Opferanwalt Stefan Rieder im "Heute"-Gespräch um Worte. Fünf Monate nach der entsetzlichen Bluttat an der 20-Jährigen hat einer der beiden Hauptverdächtigen im Kripo-Verhör sein Gewissen erleichtert.

Die Aussage des Außenseiters (17) – es gilt die Unschuldsvermutung – macht fassungslos. "Der Verdächtige hat angegeben, dass es sich bei der Angelegenheit um eine Art Prüfung gehandelt habe und er von seinem Kompagnon dazu gedrängt wurde", schildert Rieder.

Mit angehaltener Waffe hätte sein späterer Fluchtfahrer und "einziger Freund" (18) von ihm verlangt, die Verkäuferin zu töten. Aus Angst um sein Leben (und das seiner Familie) lauerte der Mitarbeiter eines Skiverleihs Irene P. tatsächlich mit einer zur tödlichen Waffe umgebauten Schreckschusspistole auf – und soll drei Mal gefeuert haben.

"Ich habe gesagt, es tut mir leid, dann habe ich abgedrückt", gestand der Mann laut "Krone" der Polizei. Das "Instagram-Model" war nicht sofort tot: "Ich hörte sie im Davonlaufen noch schreien."

Laut "Heute"-Infos hatte Irene P. ihren späteren Killer wegen Hasch-Konsums bei den Behörden verpfiffen. Doch die Kronzeugin sollte nicht das einzige Opfer bleiben. Bei einer fingierten Probefahrt wollte das kriminelle Duo einen Autoverkäufer foltern und ebenfalls töten – um an einen Ferrari und einen AMG-Mercedes zu kommen.

Sie hatten schon ein Grab für ihr nächstes Opfer bei einem Stausee ausgehoben. "Dem Akt liegen Fotos bei, wo die beiden in dem Erdloch posieren", so Jurist Rieder. Auch im Drogenbusiness und mit Bankcoups wollten die beiden finanziell Fuß fassen.