Österreich

Nach Streit um Gatterjagd jetzt noch Raub-Anzeige

Der Verein gegen Tierfabriken und Max Mayr-Melnhof sind wahrlich nicht als gute Freunde bekannt. Jetzt beschäftigt die Privatfehde auch die Gerichte.

Heute Redaktion
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Einer der Tierschutzaktivisten vom Verein gegen Tierfabriken, die angeblich ins Gatter eingedrungen sein sollen, wird von einem Jagdschutzorgan bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.
Einer der Tierschutzaktivisten vom Verein gegen Tierfabriken, die angeblich ins Gatter eingedrungen sein sollen, wird von einem Jagdschutzorgan bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.
Bild: Screenshot Youtube

Der Streit zwischen dem Gatterjagdbetreiber Max Mayr-Melnhof und dem Verein gegen Tierfabriken (VgT) geht in die nächste Runde. Der Tierschutzverein erstattete jetzt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, nachdem am Montag beim Filmen einer Gatterjagd mehrere Tierschützer angeblich von Mayr-Melnhof und weiteren Personen brutal misshandelt worden sein sollen.

Unterschiedliche Versionen

Die Geschichten, die die beiden Streitparteien zu den Vorfällen am Montag erzählen, könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Tierschützer behaupten außerhalb des Gatter stillschweigend die Gatterjagd gefilmt zu haben, als plötzlich Mayr-Melnhof, zusammen mit weiteren Jagdkollegen, das Gatter verlassen haben soll um die Tierschützer körperlich zu misshandeln und ihnen wertvolle Gegenstände zu entwenden. Dabei seien vor allem zwei der Tierschützer schwer verletzt worden sein. Einer der beiden Verletzten sei, nach Angaben des VgT, "fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt" worden sein, was in mehreren Krankenhausaufenthalten aufgrund starker Halsschmerzen geendet hätte.

Jäger widersprechen: "Infame Lügen"

Max Mayr-Melnhof lässt an dieser Darstellung des Sachverhalts allerdings kein gutes Haar. "Wir haben niemandem etwas geraubt, ich habe auch niemanden gewürgt." Seine Darstellung der Ereignisse: Zwei vermummte Tierschützer hätten sich gewaltsam Eintritt ins Gatter verschaffen wollen, wo sie von Mayr-Melnhof und anderen Jagdschutzorganen zu Boden gerungen und festgehalten wurden, bis die örtliche Polizei anrücken konnte. Dabei soll ein 75-jähriger Helfer Mayr-Melnhofs bei einem Fluchtversuch eines der vermummten Tierschützer an der Schulter verletzt worden sein – Mayr-Melnhof nennt dies einen massiven tätlichen Angriff der durch die Anzeige des VgT verschleiert werden soll.

Causa geht jetzt vor Gericht

Der VgT erhob am Freitag Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Raub, Nötigung, Körperverletzung und Amtsmissbrauch gegen Max Mayr-Melnhof und seine mutmaßlichen Mittäter. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(mat)