Niederösterreich

AMS-Geld gesperrt – da überfiel höflicher Räuber Trafik

Alles hatte ein 28-Jähriger in seinem Leben verloren, nur nicht sein Benehmen. Jetzt stand der vermutlich höflichste Räuber Österreichs vor Gericht.  

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Der angeklagte Trafik-Räuber
Der angeklagte Trafik-Räuber
Trimmel Sascha

All sein Geld und sein Sozialleben hatte ein 28-Jähriger aus Wr. Neustadt durch seine Drogensucht verloren, nicht aber seine guten Manieren: Am 7. März 2022 hatte er mit einer kaputten Softgun und Kapuzenpulli eine Trafik in der Mießlgasse in Wr. Neustadt betreten, entschuldigte sich höflich bei der Angestellten und fragte, ob das Geschäft gegen Raub eh gut versichert wäre.

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    Der angeklagte Räuber
    Der angeklagte Räuber
    Trimmel Sascha

    Der 28-Jährige wünschte dem Opfer noch „Alles Gute“, entschuldigte sich nochmals und schwang sich aufs Fahrrad und flüchtete mit einigen Hundert Euro Beute.

    Ende März wurde der 28-Jährige, nach Hinweisen auf das veröffentlichte Foto der Überwachungskamera, im Stadtgebiet von Wiener Neustadt geschnappt - mehr dazu hier.

    "AMS-Geld gesperrt"

    Auch beim Raubprozess gestern in Wr. Neustadt beeindruckte der von Advokat Timo Gerersdorfer vertretene 28-Jährige durch gutes Benehmen, entschuldigte sich nochmals aufrichtig: „Ich hatte Schulden beim Dealer, das AMS-Geld war mir gesperrt worden und ich war schwer auf Entzug und somit total verzweifelt.“ Das Opfer schien dem Angeklagten auch zu verzeihen, wünschte ihm beim Prozess "Alles Gute."

    Das Urteil (nicht rechtskräftig): Zwei Jahre Haft. Die Richterin lässt nun prüfen, ob der 28-Jährige auf Therapie gehen kann. Somit wäre „Therapie statt Häfen“ für den 28-Jährigen möglich.