Österreich

Zwei Arme abgetrennt: Opfer schildern Unfälle

Heute Redaktion
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In stundenlangen Operationen konnten Linzer Chirurgen die abgetrennten Arme von zwei Patienten (58, 72) wieder annähen. "Heute" durfte sie besuchen.

Dick einbandagierte Hände erinnern noch an die schrecklichen Unfälle von Engelbert Esletzbichler (71) und der 58-jährigen Maria Berger am 22. Oktober dieses Jahres. Die beiden hatten sich bei Forstunfällen fast zeitgleich jeweils einen Arm abgetrennt.

Mehrere Top-Chirurgen des Linzer Keplerklinikums konnten in zwei stundenlangen Operationen die Gliedmaßen wieder annähen (wir berichteten).

Zwei Wochen danach berichteten die beiden im Beisein der Ärzte am Dienstag erstmals über ihre schrecklichen Erlebnisse. Kaum zu glauben, aber das Duo konnte schon wieder lachen, zeigt sich zuversichtlich für die Zukunft.

"Ich bin meinen Helfern und den Ärzten einfach unendlich dankbar. Meine Finger kann ich schon wieder gut bewegen", so Berger.

Bei Holzarbeiten war die Frau aus Münzbach (Bez. Perg) mit dem rechten Ärmel ihrer Jacke in der Kurbelwelle eines Traktors hängenblieben. Dabei wurde ihr Unterarm abgedreht und nahezu abgerissen. "Ich weiß nur noch, dass ich hängen geblieben bin. Danach ist die Erinnerung weg. Mein Mann hat mir erzählt, dass ich meinen verletzten Arm wie ein Baby gehalten habe."

Grund für die Arbeiten, die zum schrecklichen Unfall führten? Berger: "Wie jedes Jahr wollten wir für die Heizung unseres Sohnes das Holz aufbereiten. Es sollte ein Weihnachtsgeschenk werden." Künftig will sie damit aber nichts mehr zu tun haben. "Das habe ich abgehakt." Bereits am Dienstag durfte die Patientin wieder nach Hause.

Pensionist kann sich an jedes Detail erinnern

Esletzbichler, der aus Göstling in Niederösterreich stammt, kann sich noch an jedes Detail des Unfall erinnern. Er hatte sich mit einem hydraulischen Holzspalter den linken Unterarm nahezu vollständig abgetrennt. Er hing nur noch an einen Hautfetzen. "Ich war alleine zu Hause. Direkt nach dem Unfall dachte ich nur, ich muss so schnell wie möglich auf die Straße damit mich jemand sieht."

Zum Glück wollte gerade der Freund der Nachbarin, ein Zivildiener, wegfahren. Er bemerkte den schwer verletzten Pensionisten und verständigte die Rettungskräfte. Gerade einmal zehn Minuten danach war der Hubschrauber vor Ort, ging es ins Keplerklinikum nach Linz. "Die Rettungskette hat super funktioniert. Wir konnten rasch mit den OP's beginnen. Das war mitentscheidend für den erfolgreichen Ausgang", so Oberarzt Richard Schnelzer.

Patienten werden Arme wieder voll benutzen können

Auch wenn auf die beiden Patienten mit physiotherapeutischen Behandlungen noch viel Arbeit wartet, ist eines schon sicher: Grobmotorisch werden die Patienten ihre Arme wieder voll benutzen können. "Für mich ist vor allem wichtig, die groben Arbeiten und Auto fahren wieder zu können. Knöpfe will ich ohnehin keine annähen", hat Esletzbichler seinen Humor nicht verloren.

Und auch mit dem Holz will der Pensionist künftig wieder arbeiten. "Nur fernsehen ist mir zu langweilig", scherzt der 71-Jährige.

Doch vorerst muss Esletzbichler noch im Spital bleiben. "Anfang nächster Woche darf er nach Hause", so Schnelzer.

Er wird auch künftig über Bergers Gesundheitszustand Bescheid wissen. Die beiden haben nämlich noch am Tag ihrer Entlassung Telefonnummer ausgetauscht, wollen in Kontakt bleiben.

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