Österreich
Ärzte dürfen nun "Ferndiagnosen" erstellen
Klingt nach quacksalberischer Ferndiagnostik, soll es aber laut Ärztekammer und Wiener Gebietskrankenkasse nicht sein.
Ausgewählte Ärzte dürfen ab sofort Patienten auch telefonisch beraten. Die Telemedizin ist ein Projekt, das vorerst bis Mitte 2020 finanziert ist. Denn die Ärzte können ihre Beratungszeit am Telefon sogar der Kasse verrechnen.
Allerdings dürfen die Mediziner nur Patienten beraten, die ihnen aus der eigenen Praxis bekannt sind. Wiens Patientenanwältin Sigrid Pilz begrüßt den Testlauf, weniger mobile Menschen können sich dadurch den Weg in die Ordination ersparen.
Auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sieht das Projekt positiv: "Der Trend geht auch in anderen Ländern zur Telemedizin."
Kritiker sehen indes einen wesentlichen Nachteil: Telefonisch könne natürlich kein Rezept ausgestellt werden, es handle sich um eine "No-Na"-Beratung. Außerdem sei schwer nachzuprüfen, wie lange ein Arzt seinen Patienten am Telefon beraten hat. Dazu die Wiener Gebietskrankenkasse: "Bezüglich der
Leistungsabrechnung werden wir stichprobenartige Kontrollen bei den Ärzten durchführen."
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