Szene

Bei Helmut Berger führt die Krankheit Regie

Heute Redaktion
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Nach einem Knöchelbruch sitzt Schauspieler Helmut Berger im Rollstuhl.
Nach einem Knöchelbruch sitzt Schauspieler Helmut Berger im Rollstuhl.
Bild: imago stock & people

Filmstar Helmut Berger erschien am Montag im Rollstuhl zu einem Gerichtstermin in Salzburg. Er klagte Filmemacher Andreas Horvath auf Schadenersatz wegen eines Filmprojekts.

Der Habitus entspricht noch jahrzehntelangen Gepflogenheiten. Stilsicher wie eh und je erschien Film-Legende Helmut Berger ("Ludwig II.") am Montag vor Gericht in Salzburg – mit Prada-Tasche und modischen Brillen.

Kiebitzen bot der im 76. Lebensjahr stehende Berger dennoch ein Bild fortgeschrittenen Elends. Der an multiplem Lebensverschleiß laborierende Mime wurde von einer Pflegekraft im Rollstuhl zum Saal gefahren. Höflich begrüßte er die wartenden Fotografen.

Dann ging es zur Sache: Berger klagte Regisseur Andreas Horvath auf 50.000 Euro Schadenersatz. Der Film "Helmut Berger, Actor" sei ohne sein Wissen entstanden. Er hätte schon früher geklagt, so Berger. Allein, die Mittel fehlten.

Doch nicht nur dieser Zwist, auch die Gesundheit nagt an ihm. Nach vier Lungenentzündungen bewältigt Berger Mittel- und Langstrecke nur noch im Rolli. "Bild" sagte er offen: "Na ja, früher habe ich mal besser ausgesehen. Aber schlecht schau ich mit meinen 75 auch nicht aus. Das liegt daran, dass ich mit dem exzessiven Trinken aufgehört habe. Seitdem sehe ich meine Wangenknochen wieder." Sein Manager: "Er konsumiert abends nur noch leichte Spritzweine." Prost! (coi/sk)