Niederösterreich

Blutkonserve flog erstmals in Österreich per Drohne 

Das Rote Kreuz lieferte erstmals in Österreich eine Blutkonserve automatisch per Drohne aus. Der Premierenflug in Lilienfeld war ein Erfolg.

Erich Wessely
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Blutkonserve erstmals in Österreich per Drohne ausgeliefert
Blutkonserve erstmals in Österreich per Drohne ausgeliefert
ÖRK/pixelmaker.at

Das Rote Kreuz hat am Mittwoch erstmals in Österreich eine Blutkonserve automatisch per Drohne ausliefern lassen. "Die Aktion ist symbolisch, der Flug von der Rotkreuzbezirksstelle Lilienfeld ins nahe gelegene Landesklinikum dauerte nur wenige Minuten, aber sie zeigt, wie Drohnen in Zukunft das Helfen erleichtern können", sprach die Organisation in einer Aussendung von einem Projekt, das "wegweisend" sei.

"Bereits jetzt verwenden wir Drohnen"

"Bereits jetzt verwenden wir Drohnen, etwa bei Personensuchen oder zur raschen Lageerhebung nach größeren Unfällen", erklärte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik vom Roten Kreuz: "Blutkonserven mit Drohnen auszuliefern ist ein weitere vielversprechende Anwendung."

Blaulichtorganisationen hoffen nun, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Einsatzmöglichkeiten geschaffen werden. Eine Änderung der EU-Vorschriften habe erste Erleichterungen gebracht, doch die Sicherheitsauflagen seien hoch.

Automatische Flüge ohne Pilot wie jener in Lilienfeld müssen derzeit einzeln und detailliert beantragt werden. In Ruanda würden zum Beispiel bereits Blutkonserven von Drohnen ausgeliefert, in der Schweiz werden medizinische Produkte auf diese Art transportiert, hieß es.

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    Pakete bis zu fünf Kilogramm

    Die eingesetzte Logistikdrohne "Falcon B" werde etwa von DHL in China verwendet, sagte Andreas Perotti, Chief Marketing Officer (CMO) Europe des Herstellers EHang: "Damit können wir Pakete bis zu fünf Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h rund 20 Kilometer weit transportieren - und das voll automatisiert." Die technische Herausforderung eines automatischen Fluges besteht laut Aussendung darin, die Komplexität zu beherrschen - und bei der Positionierung ständig kollisionsfreie Backup-Pfade zu berechnen, also Rückzugsmöglichkeiten, die von der optimalen Flugbahn abweichen.

    "Die enge Zusammenarbeit und Risikoanalyse von Behörde, Wissenschaft und Industrie war für den Erfolg des Projekts entscheidend", betonte der Staatssekretär für Luftfahrt, Magnus Brunner (ÖVP). Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Grazer FH Joanneum. Bewilligt wurde der Flug von Austro Control, das Missionsplanungstool kam von Thales.

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