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Bricht Großbritannien jetzt auseinander?

Boris Johnsons Konservative holten sich bei den Parlamentswahlen in Großbritannien die absolute Mehrheit. Wie geht es nach dem Wahlsieg nun weiter?

Heute Redaktion
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Boris Johnson kündigte an, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bis Ende Januar umsetzen zu wollen. Trotz des Wahlsieges droht dem englischen Premier jedoch Ungemach: Das Vereinigte Königreich könnte nämlich auseinanderfallen.

Schottland bald unabhängig?

Denn bei der Wahl in Schottland räumte die pro-europäische Schottische Nationalpartei (SNP) ab – sie sicherte sich 48 der 59 schottischen Sitze im britischen Parlament.

Regierungschefin Nicola Sturgeon will Schottland in der EU halten und noch einmal über die Unabhängigkeit abstimmen lassen. Sie wolle bereits nächste Woche den parlamentarischen Prozess anschieben, der für ein rechtlich bindendes Referendum nötig ist, kündigte Sturgeon an.

Zur BBC sagte sie: "Boris Johnson hat kein Recht, Schottland aus der EU zu nehmen, und kein Recht zu verhindern, dass das schottische Volk über seine eigene Zukunft bestimmt."

Johnson lehnt neues Referendum ab

Bereits 2014 gab auf Betreiben der SNP ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich. Die Schotten hatten damals eine Abspaltung aber mehrheitlich abgelehnt.

Die Lage hat sich seither aber verändert. Beim Brexit-Referendum 2016 hatte eine deutliche Mehrheit der Schotten für den Verbleib in der EU gestimmt.

Johnson hat einem neuen Unabhängigkeitsreferendum eine klare Absage erteilt. Er habe der schottischen Regierungschefin erklärt, dass das Ergebnis der Abstimmung von 2014 respektiert werden müsse.