Österreich

Bus-Stopp an gefährlicher Bundesstaße ärgert Eltern

Heute Redaktion
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Bild: privat

Die neuen Buspläne sorgen in mehreren Regionen Niederösterreichs für Ärger. In Großgerharts müssen die Kinder, um rechtzeitig in die Schule zu kommen, eine gefährliche Strecke auf sich nehmen.

Dass die neuen Buspläne im Wald-, aber auch im Mostviertel noch nicht optimal auf die Bedürfnisse von Pendlern und Schülern abgestimmt sind, zeigte sich seit Schulbeginn – mehr dazu hier.

Zahlreiche Kinder kamen zu spät zum Unterricht, weil sie beim Umsteigen, aufgrund des neuen Fahrplanes, Anschlussverbindungen verpasst hatten. Betroffen ist aber nicht nur – wie berichtet – der Bezirk Waidhofen/Thaya, sondern zahlreiche andere Gemeinden wie Lengenfeld, Droß, Stratzing oder auch Gneixendorf (Bezirk Krems), wie "Heute"-Leser in den letzten Tagen verärgert berichteten.

Bus-Stopp 1,2 Kilometer außerhalb des Orts

Von einem besonderen Härtefall erzählt jetzt aber eine Mutter aus Großgerharts (Bezirk Waidhofen/Thaya). Damit Kinder rechtzeitig in die NMS bzw. das Gymnasium nach Waidhofen/Thaya kommen, müssen sie zu einer Bushaltestelle rund 1,2 Kilometer außerhalb des Ortes, direkt an der B36, gehen. "Die Straße ist stark befahren, es gibt unübersichtliche Kurven und viele Holz-Laster sowie Lkw. Schülerlotsen oder Polizei, die beim Überqueren der vielbefahrenen Straße auf die Kinder aufpassen, gibt es nicht", schildert Claudia W. (44), Mutter einer zehnjährigen Tochter, im "Heute"-Gespräch.

Dabei gäbe es eine Haltestelle in der Ortsmitte. Aber: Von dort fährt der Bus nur bis Thaya, wo man wiederum umsteigen muss. "Aber der zweite Bus von Thaya nach Waidhofen kann nur erwischt werden, wenn er Verspätung hat, wenn überhaupt", so die 44-Jährige. "Meine Tochter hat sich schon so darauf gefreut, gemeinsam mit ihren Freundinnen mit dem Bus in die Schule zu fahren. Das hat meiner Tochter die Freude genommen, in die Schule zu gehen", ärgert sich die Mutter.

Jetzt Fahrgemeinschaften

Derzeit bilden die Eltern der sechs betroffenen Kinder und Jugendlichen Fahrgemeinschaften und bringen den Nachwuchs mit dem Auto zur Schule.

FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl, der auch Vizebürgermeister von Waidhofen/Thaya ist, will nun sämtliche Beschwerden sammeln und sie anschließend dem zuständigen VP-Landesrat Ludwig Schleritzko übergeben. "Da werden Familien im Regen stehen gelassen", ist er über das Chaos sauer.

Beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR) rauchen indes die Köpfe. "Die Anfrage ist natürlich bei unserer Planungsabteilung, wo derzeit geordnet nach Prioritäten jene Fahrplanänderungen vorgenommen werden, die leider mit Schulbeginn in der gesamten Ostregion immer wieder notwendig sind. Hintergrund der derzeit etwas massierten Anfragen ist nicht nur die aktuelle Umgestaltung der Verkehre im Waldviertel, sondern auch die 'normale' Problematik, die jedes Jahr mit Schulbeginn erwartbar ist. Mit Beginn des Schuljahres kommen ja immer wieder neue Mobilitätsbedürfnisse dazu, was auch am teilweise sehr großen Einzugsgebiet der Schulen liegt", berichtet Sprecher Georg Huemer auf "Heute"-Anfrage.

VOR sieht sich Fall an

Dass es für die Schüler aus Großgerharts derzeit keine andere Möglichkeit gibt, als den Fußmarsch über 1,2 Kilometer in Kauf zu nehmen, um den Bus zu erwischen, bestätigt der VOR.

"Ob eine Verlegung der bestehenden Fahrpläne so möglich ist, dass wiederum nicht andere Verbindungen leiden, wird gerade von unseren Planungsexperten in Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen geprüft", versucht Huemer den betroffenen Kindern Hoffnung zu machen.