Coronavirus

Corona-Daten verzerrt – jetzt sprechen die Behörden

Ein Teil der Corona-Daten sei leider verzerrt, so das Prognose-Konsortium. In nächster Zeit drohe nichtsdestotrotz aber ein Anstieg.

Leo Stempfl
Die Änderung bei den Spitalszahlen habe die Prognosen leider verzerrt.
Die Änderung bei den Spitalszahlen habe die Prognosen leider verzerrt.
Denise Auer (Symbolbild)

Wer in den vergangenen Wochen die Corona-Zahlen verfolgt hat, hat dort bei den täglichen Neuinfektionen einen deutlichen Rückgang beobachtet. Im Vergleich zur Vorwoche zeigte sich dabei zuletzt ein Zurückgehen von bis zu 25 Prozent. Viel Diskussionen gab es hingegen um den Spitalsbelag.

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp warf der Stadtregierung vor, die Corona-Zahlen "manipuliert" zu haben. Die Daten seien in die Höhe getrieben worden, um die "rote Testmafia" und den "Maskenzwang" zu rechtfertigen.

"Heute" deckte auf, dass es aber ganz anders war. Ursprünglich sah der Bund vor, dass alle Spitalspatienten, die mit Corona aufgenommen wurden, als entsprechende Patienten in der Belagsstatistik auszuweisen sind. Offenbar hat sich aber nur Wien daran gehalten, die übrigen Bundesländer nicht. Eine neue Anweisung sah deswegen vor, nur mehr akut Infizierte in der Statistik auszuweisen. Wien musste die Zahlen deswegen an die übrigen Bundesländer angleichen.

Prognosen verzerrt

Darauf nimmt auch das Corona-Prognose-Konsortium, dem etwa die AGES, die Gesundheit Österreich, die MEdUni Wien und auch Vertreter des Gesundheitsministeriums angehören, in seiner neusten Prognose Bezug. Wegen eben jener Definitionsänderung seien die aktuelle und vorangegangene Belagsprognosen "verzerrt", heißt es im Bericht, der "Heute" vorliegt.

Und man erläutert weiter: Die Änderung "erfolgte aus Harmonisierungsgründen sowie aufgrund der gestiegenen Anzahl an Zufallsbefunden und vieler erfasster Patienten mit überdurchschnittlicher Liegedauer, die nicht mit COVID-19 assoziiert ist." Doch auch so soll es in nächster Zeit zu einem leichten Rückgang des Belags kommen.

Anstieg bei Fallzahlen droht

Bei den Fallzahlen selbst habe man zuletzt eine Stagnation verzeichnet. "In keiner Altersgruppe und keinem Bundesland sind substanzielle Anstiege zu verzeichnen." Auch das Abwassersignal lasse derzeit auf eine tendenziell konstante Entwicklung schließen.

Die veränderten Witterungsbedingungen könnten allerdings in der Prognoseperiode zu das Infektionsgeschehen antreibenden, saisonalen Effekten führen. Auch der Anteil an den Mutationen BQ.1, BQ.1.1 und BF.7 nimmt zu. 

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