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Darum sollten wir sofort aufhören, Orgasmen zu faken

Na, auch schon den ein oder anderen Orgasmus vorgetäuscht? Drei Gründe, warum wir diesen Blödsinn schleunigst sein lassen sollten.

Heute Redaktion
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Fast jede Frau täuscht hin und wieder einmal einen Orgasmus vor.
Fast jede Frau täuscht hin und wieder einmal einen Orgasmus vor.
Bild: iStock

Die meisten Frauen haben eine große Gemeinsamkeit: Wir täuschen hin und wieder Orgasmen vor. Und wir alle wissen auch, warum: Es gibt kaum eine effektivere Methode, dem Sex ein schnelles Ende zu setzen. Außerdem wird unser Sexpartner nicht verunsichert. Wir müssen uns nicht erklären; er kann sich danach zurücklehnen, mit dem guten Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.

Erst kürzlich, als ich die Schweizer Doku "La petite mort: Die Kraft des Orgasmus" im TV gesehen habe, wurde mir das Ausmaß unserer ewigen Vortäuscherei mal wieder bewusst – auch die Frauen im Film erzählen grinsend und ein bisschen schuldbewusst von ihren vorgespielten Höhepunkten.

Eine Geräuschkulisse wie im Porno

Eigentlich muss man nur mal ein paar Tage auf dem Zeltplatz oder in einem hellhörigen Hotel verbringen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man Zeugin eines Spektakels, das so sehr nach Porno klingt, dass es beim besten Willen nicht echt sein kann. Das richtig Absurde: Während sie minutenlang quietscht und seufzt und grunzt, kommt aus ihm am Ende meist nur ein kurzes Brummen heraus. Jedes Mal denke ich mir: Kauft der Typ ihr das wirklich ab?

Liebe Frauen, es spricht sehr viel dafür, so schnell wie möglich mit diesem Theater aufzuhören. 3 Gründe.



1. Vor lauter Performen bleibt unser Genuss auf der Strecke


Sobald von Performancedruck im Bett die Rede ist, sind allermeistens Männer gemeint. Dabei performen wir genauso, wenn wir Lust vortäuschen. Das ist anstrengend – und das Gegenteil von Genuss. Anders formuliert: Jeder vorgetäuschte Orgasmus verhindert mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen echten. Somit ist der sogenannte "Orgasm Gap", also das Missverhältnis zwischen männlichem und weiblichem Orgasmus, definitiv auch unsere eigene Schuld.

2. So lernt ers nie

Der Worst Case: Sie simuliert ein paar Orgasmen, er denkt, im Bett läufts bombe, sie simuliert wieder ein paar – und wird gleichzeitig immer unzufriedener, was sie aber natürlich für sich behält. Der arme Typ – man kann es nicht anders sagen! Vielleicht wiederholt er deshalb Mal für Mal irgendwas, das ihr gar nicht gefällt, weil er denkt, dass es sie um den Verstand bringt. Er hat keine Chance, ihren Körper kennenzulernen – und sie regelmäßig zu einem echten Höhepunkt zu bringen.

3. Sexuelle Selbstbestimmung sieht anders aus

Eigentlich ist es sehr simpel: Wenn wir keine Lust auf Sex haben, sollten wir das sagen. Wenn uns während dem Sex etwas anödet oder abturnt, sollten wir dagegensteuern. Und wenn wir am Ende keinen Orgasmus hatten – hatten wir am Ende eben keinen Orgasmus. Selbstbestimmung hat ziemlich viel mit Ehrlichkeit zu tun. Und ja, das ist manchmal unangenehm. (friday)

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