Kult-Nonna Silvi

"Das Olivenöl beim Emir von Katar war eklig"

Sie hat Millionen Fans: Silvana Bini (83) ist mit ihren Kochvideos zum Star geworden. Im Interview erzählt sie, wie man in der Küche auftrumpfen kann.

20 Minuten
"Das Olivenöl beim Emir von Katar war eklig"
Nonna Silvi erklärt "20 Minuten" im Interview, woher der beste Käse kommt.
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"20 Minuten"-Redakteurin Letizia Vecchio erreichte Silvana Bini per Whats-App-Video-Call – und natürlich steht sie dabei in der Küche. Gemeinsam mit ihrem Enkel Gabriele backt sie Crostata: einen italienischen Kuchen mit Marmelade, ähnlich der Linzer Torte. Das Gespräch wird immer wieder von der angeregten Diskussion mit Gabriele unterbrochen, gesprochen wird in breitestem toskanisch.

Signora Bini, wie ist es, ein Instagram-Star zu sein?

Für mich hat sich eigentlich nicht viel geändert: Ich koche, gehe nach Hause und spiele Karten.

Sie haben 3,4 Millionen Follower auf Instagram. Sie sind ein Star, wurden vom italienischen Senat als Eccellenza Italiana 2023 geehrt. Was ist Ihr Geheimnis?

Ich weiß es nicht, sagen Sie es mir! Ich glaube, ich erinnere viele Menschen an ihre eigene Großmutter. Vielleicht ist es das. Menschen aus der ganzen Welt melden sich bei mir: Aus Australien, viele aus Deutschland, aus Belgien. Mamma mia.

Sie sind 83 Jahre alt: Wird der Trubel um ihre Person Ihnen manchmal zu viel?

Enkel Gabriele: Silvi lebt eigentlich größtenteils ihr altes Leben weiter: Sie kocht zwar viel und wir machen die Videos in unserer Testküche in Castelfiorentino. Gleichzeitig leben wir hier in Montespertoli sehr ruhig und zurückgezogen, das Dorf hat nur 6.000 Einwohner.

Sie haben sogar beim Emir von Katar gekocht. Was gab es dort?

Enkel Gabriele: Das dürfen wir nicht sagen, das ist sogar vertraglich geregelt.

Zu Silvi: Nein, Oma, das dürfen wir wirklich nicht sagen.

Nonna Silvi: Ja, aber was ich sagen kann: Das Olivenöl dort war richtig eklig! Zum Glück hatte ich mein eigenes mit. Ich wusste ausserdem gar nicht, wer dieser Emir überhaupt war. Ich habe einfach gekocht und fertig.

Wer entscheidet eigentlich, welches Kochvideo als nächstes gepostet wird?

Mein Enkel, diese Bestie! Er entscheidet alles. Ich habe da nichts zu sagen (lacht).

Was ist Ihr persönliches Lieblingsessen?

Lasagne, ein gutes Steak – und ich liebe Milch! Dafür würde ich mich in Stücke reißen. Milch mit guter Qualität kann ich sofort von schlechter unterscheiden. Ich trinke sie auch pur – am liebsten natürlich Vollmilch.

Stichwort Milch: Waren Sie jemals in der Schweiz und kennen die Schweizer Küche ein bisschen?

Nein, ich war noch nie in der Schweiz. Wenn ihr mich einladet, komme ich aber gern. Schweizer Schokolade kenne ich gut. Und wir haben Michelle Hunziker aus der Schweiz geholt – super! Aber was gibt es dort zu essen?

Raclette, Rösti, Fondue…

Fondue haben wir auch! Ich liebe übrigens Schweizer Käse. Ich lasse immer etwas davon in meiner Gemüsesuppe, einer Minestrina, schmelzen. Dafür nehme ich Gruyere und auch Emmentaler. Schweizer Käse ist einer der besten Käse, die es gibt! Nach unserem Parmesan natürlich (lacht). Käse ist wirklich eine sehr wichtige Zutat.

VIDEO: Nonna Silvi im Interview

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der kochen lernen will?

Man braucht vor allem den Willen dazu. Und dann einfach nach dem Prinzip: Ausprobieren und Fehler machen. Das gehört dazu. Und natürlich braucht man Geduld.

Kochen Sie auch manchmal Gerichte aus anderen Ländern?

Nein, eigentlich nur das, was ich kenne! Aber ich probiere alles und entscheide dann, ob es mir schmeckt oder nicht.

Wie hat sich das Verhältnis zum Essen im Laufe der Zeit verändert?

Früher hatte man nie genug zu essen, meine Mutter hat das Fleisch in winzig kleine Stücke geschnitten und zwischen uns aufgeteilt. Heute gibt es alles im Überfluss, und so viel wird weggeschmissen. Gleichzeitig sterben Menschen an Hunger! Wie kann das sein?

Nonna Silvis Geschichte

Silvana Bini wurde 1941 in Montespertoli in der Nähe von Florenz geboren – mitten im Zweiten Weltkrieg. Sie wuchs zusammen mit ihren sechs Geschwistern in einer sehr armen Familie auf. "In den Läden gab es wenig, Fleisch fast gar nicht. "Die Menschen schlugen sich durch", schreibt sie in der Einleitung zu ihrem Kochbuch "Nonnas italienische Küche".
1963 heiratete Bini Giovanni Martini, doch die Ehe hielt nicht. Die beiden ließen sich scheiden, für damalige Zeiten fast undenkbar. Bini musste sich und die beiden Kinder fortan allein durchbringen, arbeitete Tag und Nacht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Castelfiorentino. Irgendwann kam ihr Enkel Gabriele auf die Idee, sein Grosi beim Kochen zu filmen. Das Ergebnis: über drei Millionen Follower auf Instagram, ein eigenes Restaurant und die Marke "Nonna Silvi". Im Onlineshop kann man Kekse, Pasta und Saucen kaufen.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Silvana Bini (83) ist wegen ihrer Kochkünste ein Social-Media-Star
    • Mit ihren simplen, aber schmackhaften italienischen Rezepten erreicht sie Menschen auf der ganzen Welt
    • Bini wuchs während des Zweiten Weltkriegs in ärmlichen Verhältnissen auf – genug zu Essen gab es selten
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