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"Das sind Verrückte" – Wiener watscht Impfgegner ab

Drei Schicksale und drei Menschen, die eines eint: Ohne Corona-Impfverweigerer würden sie schneller zu ihren lebensnotwendigen Operationen kommen.

Rene Findenig
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Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. Immer mehr klagen nun die Impfverweigerer an.
Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. Immer mehr klagen nun die Impfverweigerer an.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
"Das sind Verrückte! San's mir net bös. Braucht mir nur ana entgegenkommen, der Corona hat, das kann das Ende sein" – Gerhard D., Wien, wartet auf Herz-OP.

Eindrucksvolle Corona-Schicksale hat das Ö1-"Morgenjournal am Mittwoch gesammelt. Sie alle vereint: Würden sich mehr Menschen impfen lassen, gebe es viele der Probleme nicht. Gerhard D., 70, aus Wien etwa wartet auf Herz-Operation. Der Nierentransplantierte war zwölf Jahre lang in Dialyse, von der sein Herz geschädigt wurde. "Eine Klappe schließt nicht mehr richtig, zwei Klappen dürften verkalkt sein", berichtet er auf Ö1, er könne sich mittlerweile kaum bewegen und bekomme nicht mehr genug Luft.

Einen Termin im Wiener AKH bekomme er allerdings nicht, weil die Intensivbetten zu knapp sind. Der 70-Jährige gibt nicht dem Spital, sondern den Impfverweigerern die Schuld, die die Betten belegen: "Das sind Verrückte! San's mir net bös." Er gehe mittlerweile außerdem kaum mehr vor die Tür, da er immunsupprimiert sei. Heißt: Eine Corona-Infektion könnte ihn töten. "Braucht mir nur ana entgegenkommen, der Corona hat, das kann das Ende sein", so D.

"Meine Zukunft steht sozusagen in den Sternen. Ich bin auch wütend auf jene Impfgegner, die in den Krankenbetten liegen" – Andreas St, Niederösterreich, wartet auf Darm-OP.

Andreas St. aus Niederösterreich gehe es laut Ö1 ähnlich, er hat Darmkrebs und Chemotherapie überstanden, nun müsse der künstliche Darmausgang rückoperiert werden. Zu ihm hieß es, seine Operation werde auf unbestimmte Zeit verschoben. "Die Betten waren einfach belegt durch Corona-Patienten, die teilweise ungeimpft waren", so St., "meine Zukunft steht sozusagen in den Sternen".

Durch die Chemotherapie habe der Niederösterreicher zudem Diabetes bekommen und müsste eigentliche eine Reha machen. Doch eine Reha gibt es erst, wenn der Schwerkranke einen Operationstermin bekommt. "Ich bin auch wütend auf jene Impfgegner, die in den Krankenbetten liegen. Das wäre leicht zu verhindern gewesen", so St.

"Sie ist jetzt in einem Alter, in dem sie das mitkriegt. Sie versteht das, was da passiert. Sie fragt nach, sie hat Angst" – Sabrina D., Kärnten, wartet auf eine Herz-OP für ihre Tochter Johanna (4).

Auch die Familie von Sabrina Dohr aus dem Kärntner Lavanttal wird zerfressen von der Sorge – nämlich um ihre kleine Tochter Johanna (4). Das Mädchen, das mit einem Herzfehler geboren wurde, wartet auf eine dringende Herz-Operation. Es wäre bereits die dritte Operation für Johanna, angesetzt war sie für die kommenden Tage am Kepler-Klinikum in Linz, nun wurde sie auf Mitte Februar verschoben.

Grund: Kein Intensivbett frei, durch Corona-Patienten ist das Spital voll. "Ich habe gedacht, mir reißt es den Boden unter den Füßen weg", so Sabrina Dohr zu Ö1. "Sie ist jetzt in einem Alter, in dem sie das mitkriegt. Sie versteht das, was da passiert. Sie fragt nach, sie hat Angst." Die Zeit läuft der Familie davon, Johanna wird bald fünf, die OP sollte aber zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr durchgeführt werden.

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