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Der Mond strahlt heller als die Sonne – kein Scherz!

Heute Redaktion
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Beeindruckende Aufnahmen eines Weltraumteleskops der NASA zeigen, dass der Mond wirklich heller strahlt, als unsere Sonne. Es gibt da nur eine Bedingung.

Wenn unsere Augen kosmische Gammastrahlung sehen könnten, wäre wohl tatsächlich nicht die Sonne das hellste Objekt am Himmel – sondern der Mond. Für die Sensoren des Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskops (FGST) ist er es auch.

Seit 2008 hat es seine Instrumente auch auf den Erdtrabanten gerichtet und dabei erstaunliche Aufnahmen gemacht. Denn der Mond schießt kosmische Gammastrahlung mit einer Energie von über 31 Millionen Elektronvolt in den Weltraum – mehrere zehn Millionen Mal mehr als in dem für uns sichtbaren Lichtspektrum enthalten ist.

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Kosmische Gammastrahlung des Mondes in immer länger werdender Belichtungszeiten. Für das letzte Bild (r.u.) nahm das Teleskop 128 Monate auf. (Quelle: NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration)

Diese Energie stammt von kosmischen Strahlen. "Kosmische Strahlung besteht hauptsächlich aus Protonen, die von den energiereichsten Phänomenen im Universum, wie Explosionswellen sterbender Sterne oder den Materiestrahlen von Schwarzen Löchern, beschleunigt werden", erklärt der italienische Physiker Mario Nicola Mazziotta gegenüber "Science Daily".

Immer Vollmond

Weil die Teilchen elektrisch aufgeladen sind, werden sie stark von Magnetfeldern beeinflusst. Dem Mond fehlt ein solches jedoch. So kann die kosmische Strahlung ungehindert auf das Mondgestein (Regolith) treffen; dabei entsteht kosmische Gammastrahlung.

Diese wird zwar zum größten Teil absorbiert, ein kleiner Teil entkommt aber ins Weltall, wo sie schließlich vom FGST gemessen werden konnte. "Würde man diese Energien sehen können, hätten wir keine Mondphasen, sondern immer nur Vollmond", so Co-Forscher Francesco Loparco. (rcp)