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Die Balkaner, ihre große Liebe zu Rakija – und ich

Rakija ist das Nationalgetränk in allen Balkan-Ländern. Dabei gilt: Je mehr Prozent, desto besser.

Heute Redaktion
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Was in Österreich das Bier ist, ist auf dem Balkan der Rakija. Achtung: Sagen Sie niemals Schnaps dazu! Denn damit machen Sie sich am Balkan definitiv keine Freunde. Das nur so als kleine Warnung vorab.

Kaum eine Familie am Balkan, in der nicht irgendein "Onkel" zu Hause seinen eigenen Rakija brennt. Dabei gilt: Je mehr Prozent, desto besser. Dem Sieger sind Ruhm und Ehre gewiss. Die Bedeutung des Rakija-Königs für das Dorfleben kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Was er produziert, ist nicht einfach Ethanol, sondern ein soziales Schmiermittel.

Ein Rakija für jede Lebenssituation

Ohne den Rakija-Chef geht gar nichts: Steht eine Hochzeit bevor, dann wird Rakija auf Hochtouren gebrannt. Verstirbt jemand, dann ist Rakija auf dem Begräbnis ein Muss. Will man nach dem Zähneputzen nochmal gurgeln, dann muss immer ein Glas Rakija beim Waschbecken bereit stehen.



Hallo und herzlich willkommen zu "Hajde", dem ersten Balkan-Blog auf "Heute.at"! Unser Blogger ist zwischen Sarma und Wiener Schnitzeln aufgewachsen. Wie das so ist? Er verrät´s euch in seinen Kolumnen. Übrigens: "Hajde" bedeutet auf Deutsch so viel wie "Los geht´s!"

Und was ist für euch typisch Balkan? Eure Inputs sind willkommen unter [email protected]

Es ist kein Zufall, dass die osteuropäischen Länder das weltweite Alkohol-Ranking dominieren. Zu sagen, dass bei uns der Rakija die Muttermilch ersetzt, wäre vielleicht leicht übertrieben. In vielen Lebenssituationen gilt ein Obstbrand mit einem Alkoholgehalt von mindestens 40 Prozent dann aber doch als die bevorzugte Lösung.

Zwar führen Weißrussland, Moldau, Litauen und Russland die Liste der Länder mit dem höchsten Alkoholkonsum an, mit Serbien folgt der erste Balkan-Staat auf Platz 11. Bei 194 Staaten auf der Welt aber doch auch eine beachtliche "Leistung", oder?

Als Nicht-Trinker bin ich ein Alien



An dieser Stelle muss ich wieder einmal etwas beichten: Ich vermiese meiner Heimat den Schnitt. Denn ich trinke gar keinen Alkohol. Also wirklich keinen Tropfen. Sogar zu Silvester ziehe ich einen gepflegten Robby Bubble einem edlen Champagner vor. Damit bin ich am Balkan definitiv eine Art Alien.

Die Ursache dafür ist gar nicht so tiefschürfend, wie manche vermuten mögen: Mir schmeckt Alkohol einfach nicht.

Nichtsdestotrotz kann auch ich es aus irgendeinem Grund nicht lassen, mit den alkoholrobusten Balkanern rumzuprotzen. Du brauchst als Balkaner ein Smalltalk-Thema fürs Tischgespräch? Check! Es müssen ja nicht alle wissen, dass bei mir schon eine Rumkugel reicht, um mir die Lichter auszuschießen.

Zu den weiteren Blogs:

>>>> Teil 1: Fluchen mit Balkan-Mama – ein Crash-Kurs

>>>> Teil 2: Balkan-Mamas größte Angst: Ich, unverheiratet

>>>> Teil 3: Meine Freundin, ein Svabo – für Mama ein Skandal

>>>> Der Balkan – die Hölle für Veganer (bb)

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