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Kritik im Netz: Jetzt gibt es eine Diät App für Kind...

Die Weight Watchers stehen in Kritik, weil sie eine Diät-App speziell für Kinder und Jugendliche auf den Markt gebracht haben.

Heute Redaktion
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Kindern früh einen gesunden Lebensstil beizubringen, ist wichtig. Doch wie weit darf das gehen?
Kindern früh einen gesunden Lebensstil beizubringen, ist wichtig. Doch wie weit darf das gehen?
Bild: iStock

Die "Weight Watchers" sind der unbestrittene, dafür umstrittene, polarisierende Klassiker im Diät-Markt. Seit einigen Jahren befindet sich das Unternehmen in einer Krise. Vielleicht sind ihre Ideale jedoch genauso überholt oder treffen sie womöglich sogar einen schmerzhaften Nerv der Zeit, in der die Optimierung einer Person schon früh beginnt?

Seit der Namensänderung in "WW" scheint sich der Konzern auch inhaltlich weiter entwickelt zu haben. Nun könnte er jedoch zu weit gegriffen haben. Denn die neue Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren.



Ernährung mit Ampel-Prinzip

Kritiker weisen darauf hin, dass die App "Kurbo" das Auftreten von Essstörungen in einem jungen Alter fördern kann. WW betont, dass die App Kinder und Jugendliche zu einem gesunden Lebensstil motivieren möchte. Kurbo ist seit dem 13.August online. Mit einem Ampel-Prinzip zeigt sie an, welche Lebensmittel gesund und welche weniger gesund sind. Daneben möchte die App Kinder dazu animieren sportlich aktiver zu werden. Ein zugewiesener Video-Coach soll die Ambitionen unterstützen.

Gleich nach dem Launch entfachte online eine hitzige Debatte um die Ernährungs- und Gesundheits-App. Die Frage, die sich viele stellten: Geht das zu weit? Eine Diskussion um mögliche negative Folgen entbrannte. Vor allem das Video, mit dem die App präsentiert wurde, bot viel Potenzial für Kritik:

Dort ist ein schlankes Mädchen im Alter von 12 Jahren zu sehen, das dafür wirbt, ein Diätprogramm mit einem Abnehm-Coach zu nutzen. Dazu erzählt sie eine Motivationsgeschichte. Auf der Website selbst werden insgesamt neun Erfolgsgeschichten porträtiert. Fassungslosigkeit überlagert sich im Netz mit entsetzenden Kommentaren.Sogar eine Petition dagegen wurde bereits eingeleitet.

Förderung von Essstörungen



Eine Userin schreibt:"Wenn ihr damit keine wirtschaftlichen Zwecke verfolgt, dann solltet ihr mit einer ganz neuen Marke beginnen und den Namen "WW" ablegen."Die Weight Watchers selbst bauen sich immer wieder (in monotoner, sich wiederholender Sprechweise) in die Konversation ein. "Die Mission von WW ist es jeden zu gesunden Gewohnheiten zu motivieren. Das inkludiert auch Familien. Mit dem Anspruch Wellness für jeden erreichbar zu machen, haben wir uns umbenannt."

Eine andere wirft entsetzt ein: "WW hat, als ich ein Teenager war, viele meiner Essstörungen ausgelöst, mit denen ich teilweise noch Jahre später kämpfe. Was für ein Unternehmen predigt immer wieder zu den Verletzlichsten? Ich hoffe, ihr könnt unter dem ächzenden Gewicht der Millionen von Leben, die ihr geschädigt habt, schlafen."

Eine mögliche Förderung von Essstörungen ist einer der Hauptkritikpunkte. Was damit beginnt sich auf Knopfdruck den ganzen Tag Gedanken über Themen der Ernährung zu machen.

Viel Kritik geht auch in Richtung der Schwarz-Weiß-Einteilung des Essens und der Tatsache, dass WW Kinder auf Diät setzt, ohne eine medizinische Qualifikation aufzuweisen.

Entwickelt wurde das Programm bereits 2014. WW kaufte es schließlich für drei Millionen Dollar. (GA)

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