Stich in Genitalien

Enthüllt – darum begann brutale Bandenfehde in Wien

Nun scheint klar zu sein, was den blutigen Bandenstreit startete, der Beamte in Alarmbereitschaft versetzt. "Schuld": ein Messerangriff im Park.

Christian Tomsits
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    Schwerbewaffnete Polizisten bei Aktion scharf gegen Jugendbanden in der Wiener Brigittenau.
    Schwerbewaffnete Polizisten bei Aktion scharf gegen Jugendbanden in der Wiener Brigittenau.
    Sabine Hertel

    Hetzparolen im Netz – bewaffnete Angriffe durch maskierte Mobs auf offener Straße: Seit Tagen hält ein blutiger Bandenkrieg in Wien die Exekutive in Alarmbereitschaft. Eine Festnahme gab es bereits. Es handelt sich um einen 29-jährigen Tschetschenen – weitere Festnahmen könnten folgen. Mehrere Verletzte, darunter ein Afghane mit Schädelbruch, sind zu beklagen. Ein Ende der Auseinandersetzung der rivalisierenden Jugendgruppen ist (noch) nicht in Sicht. Es soll jedoch bereits Friedensgespräche zwischen ausgewählten Clan-Führern geben.

    Nun scheint indes klar, wie der "Krieg" zwischen strenggläubigen Tschetschenen und "Arabern", die sich nach Postleitzahlen in Saudi-Arabien entweder "505" oder "515" nennen, begann: In der Nacht auf 3. Juni habe es im berüchtigten Arthaberpark in Wien-Favoriten eine Aussprache zwischen den Gruppen gegeben. Doch mitten im Gespräch habe ein arabischstämmiger Anwesender plötzlich ein Messer gezückt und insgesamt 11 Mal auf einen 30-jährigen Tschetschenen eingestochen.

    Polizeiaktion gegen Banden-Kriminalität in Wien

    Das Opfer wurde laut Polizei durch Schnitt und Stichwunden in Hals, Bauch und im Bereich der Genitalien schwer verletzt, schwebt in Lebensgefahr. Im Netz rotteten sich gleich im Anschluss auf die Attacke Mitglieder der Tschetschenen-Community zusammen, um den Angriff zu rächen.

    Beginn der Sommerferien brachte Eskalation

    Mit Beginn der Sommerferien begann alles zu eskalieren. Die Altersstruktur der Tätergruppen wird von der Polizei auf rund 15-25 Jahre geschätzt. Viele der involvierten jungen Männer haben offenbar durch die schulfreie Zeit mehr Freiraum für gewalttätige Aktionen, bei denen auch scharfe Waffen zum Einsatz gekommen sein sollen – wir berichteten.

    "Als Polizist hat man viele Dinge schon erlebt. Aber das ist eine neue Dimension, dass Leute auf der Straße übereinander herfallen", so Chef-Ermittler des LKA Dietmar Berger zu "Heute". Das Problem an der gegenwärtigen Situation: "Es geht um die Ehre. Da wollen welche die Straße zurückerobern." Das Innenministerium will nun mit gezielten Schwerpunktaktionen und massiver Präsenz klarmachen, wer in einem funktionierenden Rechtsstaat das Gewaltmonopol hat und wer bei uns für Recht und Ordnung sorgt – nämlich einzig und allein die Exekutive.

    Die Bilder des Tages

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      Denise Auer

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein brutaler Bandenstreit in Wien wurde durch einen Messerangriff im Arthaberpark ausgelöst, bei dem ein 30-jähriger Tschetschene schwer verletzt wurde
      • Der Konflikt zwischen strenggläubigen Tschetschenen und "Arabern" eskalierte, was zu bewaffneten Angriffen und einer Festnahme führte
      • Trotz Friedensgesprächen zwischen den Clan-Führern ist ein Ende der Auseinandersetzung noch nicht in Sicht
      • Die Polizei schätzt das Alter der Tätergruppen auf 15-25 Jahre und plant gezielte Aktionen, um die Gewalt schnell zu stoppen
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