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Tschechien vor Ausnahmezustand, Minister wirft hin

In Tschechien schießt die Zahl der Corona-Neuinfektionen unaufhörlich in die Höhe. Nun tritt Gesundheitsminister Adam Vojtěch zurück.

Heute Redaktion
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Die Neuinfektionen stiegen in Tschechien zuletzt dramatisch an.
Die Neuinfektionen stiegen in Tschechien zuletzt dramatisch an.
picturedesk.com

Nicht nur in Österreich, auch in vielen anderen Ländern ist die Lage derzeit aufgrund der steigenden Zahlen angespannt. Europa verzeichnet derzeit mehr Corona-Fälle als zum ersten Höhepunkt der Pandemie Anfang April.

Minister will "Platz für Lösungen" schaffen

Am Freitag hatte Tschechien schon 3.000 Neuinfektionen am Tag vermeldet. Sollte der deutliche Anstieg weiter anhalten, könnte die tschechische Regierung – so wie bereits im März – erneut den Ausnahmezustand ausrufen. Die Entscheidung soll bereits am Montag fallen. Bevor es allerdings so weit ist, informierte Gesundheitsminister Adam Vojtěch Tschechiens Premier Andrej Babiš darüber, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Er wolle somit "Platz für Lösung" schaffen.

So möchte die Regierung zu Wochenbeginn über die weitere Vorgangsweise beraten, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech am Sonntag mitteilte. Am Sonntag wurden 2.046 Neuinfektionen vermeldet, die Gesamtzahl der bestätigten Fälle stieg damit auf 48.306.

Maßnahmen verschärft

Nach dem Auslaufen des am 13. März beschlossenen und Mitte Mai ausgelaufenen Ausnahmezustands wurden zuerst die coronavirusbedingten Einschränkungen zwar zeitweise gelockert, zuletzt aber wieder verschärft. Seit 10. September gilt in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln die Maskenpflicht.

Auch in Spanien, Frankreich und Großbritannien breitet sich das Virus wieder rasant aus. Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge warnt: "Die Zahlen vom September sollten ein Alarmsignal für uns alle sein."